Er ist immer noch nicht im Ruhe- stand! Der Dirigent und Violinist Gerhard Bosse, Jahrgang 1922, wurde bereits während seines Studiums Mitglied des Gewand- hausorchesters Leipzig. Nach dem Krieg, den er in Linz überstand, wurde er zunächst Lehrkraft und 1949 auch Professor an der Musikhochschule Weimar. 1951 wurde er Konzertmeister des Rundfunksinfonieorchesters Leipzig sowie Professor und Leiter der Orchesterabteilung sowie der Kammermusik-Meisterklassen am Leipziger Konservatorium. Von 1955 bis zu seiner Pensionierung 1987 war er Konzertmeister des Gewandhausorchesters.
Seit 1961 musiziert Bosse regelmäßig in Japan. Er hat dort das Kirishi- ma International Music Festival ins Leben gerufen und zwanzig Jahre lang geleitet. Auch heute noch musiziert er regelmäßig als Gast- dirigent im Land der aufgehenden Sonne - beispielsweise mit dem New Japan Philharmonic. So dirigierte er im März des vergangenen Jahres in Tokio mit diesem Orchester ein Konzert mit einem inte- ressanten Programm: Es kombiniert die Sinfonie für Doppelorchester in D-Dur op. 18 von Johann Christian Bach (1735 bis 1782), dem "Londoner Bach", mit der Sinfonie Nr. 2 in D-Dur op. 73 von Johannes Brahms - keine leichte Kost, aber durchaus spannend, und hier sehr achtbar vorgestellt. Ein Kritikpunkt aber soll hier nicht verschwiegen werden: Leider bringt das Beiheft seine ausführlichen Informationen ausschließlich in japanischer Sprache.
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