Adrien-Francois Servais (1807 bis 1866) galt seinen Zeitgenossen als der Paganini des Violoncellos. Seine Ausbildung erhielt er in Brüssel bei Nicolas-Joseph Platel, einem Schüler von Jean-Louis Duport. 1829 beendete er sein Studium mit einem Ersten Preis.
Als Virtuose reiste Servais durch ganz Europa. Er konzertierte auch in Russland, wo ihm, so geht die Legende, die Tochter des Zaren ein Stradivari-Cello schenkte, das noch heute zu den klangschönsten Instrumenten überhaupt gehört. In St. Petersburg lernte er zudem Sophie Feygin kennen, seine spätere Ehefrau. Das Paar bekam sechs Kinder; der jüngste Sohn Joseph wur- de auch ein berühmter Cellist.
Das Photo mit Didier Poskin verweist darauf: Servais war der Erfinder des Stachels. Damit befreite er den Cellisten von der strapaziösen Spielhaltung, die sich dadurch ergab, dass das Instrument zuvor zwischen den Beinen eingeklemmt gehalten wurde. Vom Sockel schaut ein Bild des Virtuosen, der auch zahlreiche Schüler ausbildete und so dazu beitrug, die belgische Cello-Schule zu etablieren.
Auf dieser CD sind vier bekannte Werke von Servais zu hören: Mor- ceau de Concert op. 14, Fantaisie burlesque sur le Carnaval de Venise op. 9, La Romanesca und das Konzert in h-Moll op. 5. Der belgische Cellist Didier Poskin musiziert gemeinsam mit dem KBS Symphony Orchestra, dem Sinfonieorchester des koreanischen Rundfunks, unter Patrick Davin. Leider kann das Orchester dem Temperament des Solisten nicht durchweg folgen. Doch das beein- trächtigt das Musikerlebnis nur unwesentlich. Poskin hat hörbar Vergnügen an den virtuosen Kabinettstückchen; insbesondere in der Fantaisie burlesque stellt er die Nähe zu Paganini deutlich heraus.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen