Johann Gottlieb Janitsch (1708 bis vermutlich 1763) stammte aus Schweidnitz und studierte Jura an der Universität in Frankfurt/Oder. Dort erhielt er auch die ersten Aufträge, Festmusiken zu kompo- nieren. 1733 wurde Janitsch Sekretär eines Ministers; 1736 wurde er Kammermusiker des preußischen Kronprinzen, erst in Ruppin und dann im Schloss Rheinsberg . 1740 wurde er als „Contraviolinist“ in die königliche Hofkapelle Friedrichs des Großen übernommen.
Janitsch hatte bereits in Rheinsberg die sogenannten Freitags-Akademien eingerichtet. Diese Konzerte, an denen mit allerhöchster Erlaubnis sowohl professionelle Musiker als auch „geschickte Privat- musicis und Liebhaber“ mitwirkten, führte er in seinem Berliner Hause weiter. Diese halböffentlichen Veranstaltungen gelten als eine der ersten Berliner Orchesterkonzert-Reihen.
Die Quartette und Sonate da camera, die das belgische Ensemble Il Gardellino auf dieser CD eingespielt hat, dürfte Janitsch eigens für diese Veranstaltungen abseits des Hofes geschrieben haben. Besonders auffällig ist die Besetzung, die stets mindestens einen Holzbläser, oft aber sogar Traversflöte und Oboe gemeinsam vorsieht – was eine breite Palette an Klangfarben und sehr viel Abwechslung ermöglicht.
Janitschs Werke sind originell und ausdrucksstark; man höre nur das erste Quartett, das auf der Melodie des Kirchenliedes O Haupt voll Blut und Wunden beruht. Der Komponist beherrscht selbstredend den guten alten Kontrapunkt, aber er nutzt ihn eher beiläufig. So wirkt diese Musik elegant und gänzlich unverstaubt. Besten Dank an Il Gardellino für diese Entdeckung!
Donnerstag, 20. Februar 2014
Mittwoch, 19. Februar 2014
Trombone Unit Hannover - Full Power (Genuin)
Welche Klänge kann man einer Posaune entlocken? Antwort auf diese Frage gibt die Trombone Unit Hannover mit dieser CD. Das Ensemble besteht aus acht jungen Posaunisten. Sie haben fast alle an der Musikhochschule Hannover bei Jonas Bylund studiert, und musizieren heute in bedeutenden Orchestern.
Im Jahre 2008 haben sich Frede- ric Belli, Mateusz Dwulecki, Lars Karlin, Angelos Kritikos, Tomer Maschkowski, Tobias Schiessler, Mateusz Sczendzina und Michael Zühl zusammengefunden, um am Deutschen Musikwettbewerb teilzunehmen – den sie dann 2011 im zweiten Anlauf tatsächlich gewonnen haben. „Die Zusammenstellung der Werke auf dieser CD ist ziemlich spannend. Sie zeigt die vielen Facetten und Stilrichtungen der neuen, heutigen Musik“, erklärt Dwulecki im Beiheft. Der Sound, der dabei entsteht, ist ebenso viel- fältig, mitunter auch verblüffend.
Im Jahre 2008 haben sich Frede- ric Belli, Mateusz Dwulecki, Lars Karlin, Angelos Kritikos, Tomer Maschkowski, Tobias Schiessler, Mateusz Sczendzina und Michael Zühl zusammengefunden, um am Deutschen Musikwettbewerb teilzunehmen – den sie dann 2011 im zweiten Anlauf tatsächlich gewonnen haben. „Die Zusammenstellung der Werke auf dieser CD ist ziemlich spannend. Sie zeigt die vielen Facetten und Stilrichtungen der neuen, heutigen Musik“, erklärt Dwulecki im Beiheft. Der Sound, der dabei entsteht, ist ebenso viel- fältig, mitunter auch verblüffend.
Montag, 17. Februar 2014
Telemann: Violin Sonatas Frankfurt 1715 (MDG)
Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) überrascht immer wieder – schier unerschöpflich erscheint das Reservoir der Melodien, die der Komponist erschaffen hat. Und wenn man meint, man müsste doch so langsam seine Werke kennen, dann wird sich irgendwo erneut ein klingendes Wunderland auftun. „Während meine langjährigen Beschäftigung mit Telemanns Violinwerken bin ich immer wieder zu den Frankfurter Sona- ten zurückgekehrt“, berichtet Stephan Schardt. „Es wunderte mich, daß die Geiger diese geistrei- chen Sonaten weitgehend unbeachtet gelassen haben. Dabei sind sie Telemanns erstes gedrucktes Werk und die einzige Sammlung, die sie sich nicht mit den Flötisten teilen.“ Schardt hat die Frankfurter Sona- ten gemeinsam mit Elisabeth Wand, Violoncello, und Sonja Kemnit- zer, Cembalo, vielfach komplett in Konzerten vorgestellt. „Dabei hat sich die Qualität und Vielseitigkeit der Stücke erneut bestätigt, so daß wir uns zu dieser Ersteinspielung entschlossen haben.“
Das lohnt sich, ohne Zweifel. Wenn Bach der Anfang und das Ende aller Musik ist, dann steht Telemann für die breite Mitte. Seine Musik ist elegant und melodiös, sie bereitet dem Hörer ebenso Vergnügen wie den Musizierenden - besonders dann, wenn sie so gekonnt und inspiriert vorgetragen wird wie auf dieser CD. Unterschätzen sollte man die Stücke freilich nicht, das schreibt auch Schardt in dem sehr informativen Beiheft zu dieser CD: „Viele Geiger halten Telemanns Violinmusik für leicht, weil er exzessive Virtuosität ablehnte. Bei näherem Studium erweist sich das als großer Irrtum.“
Das lohnt sich, ohne Zweifel. Wenn Bach der Anfang und das Ende aller Musik ist, dann steht Telemann für die breite Mitte. Seine Musik ist elegant und melodiös, sie bereitet dem Hörer ebenso Vergnügen wie den Musizierenden - besonders dann, wenn sie so gekonnt und inspiriert vorgetragen wird wie auf dieser CD. Unterschätzen sollte man die Stücke freilich nicht, das schreibt auch Schardt in dem sehr informativen Beiheft zu dieser CD: „Viele Geiger halten Telemanns Violinmusik für leicht, weil er exzessive Virtuosität ablehnte. Bei näherem Studium erweist sich das als großer Irrtum.“
Dienstag, 11. Februar 2014
Sei Solo - J. S. Bach (Es-Dur)
Thomas Pietsch, engagierter Musiker mit einer Vorliebe für die Barockvioline, hat für das Label
Es-Dur die Sonaten und Partiten BWV 1001 bis 1006 eingespielt. Es sind jene berühmten Werke für Violine solo von Johann Sebastian Bach, in vielerlei Ausführung be- reits auf dem Musikmarkt erhält- lich. Man fragt sich also: Was zeichnet diese Aufnahme aus, im Vergleich mit all den anderen?
Das Begleitheft verweist darauf, dass sich Pietsch außerordentlich tiefgründig mit den Sonaten und Partiten auseinandergesetzt hat. Er betrachtet diese Werke aus der norddeutschen Musiktradition heraus – und hat auch ähnliche Musikstücke von Bach-Zeitgenossen aufge- spürt. Zu hören allerdings ist das nicht. Die Aufnahme erscheint zäh, spröde und seltsam unmusikantisch. Pietsch betont, so will mir scheinen, den kontemplativen Charakter, und stellt rhythmisch-tänzerische Aspekte eher in den Hintergrund. Mir fehlt bei dieser Aufnahme der Blick über die jeweilige Phrase hinaus, die Klarheit der Struktur und zugleich die Präzision im Detail. Dabei erweist sich sicherlich auch die Akustik der Klosterkirche in Bordesholm, wo diese CD entstanden ist, mit ihrem satten Nachhall nicht als hilfreich. Schade!
Es-Dur die Sonaten und Partiten BWV 1001 bis 1006 eingespielt. Es sind jene berühmten Werke für Violine solo von Johann Sebastian Bach, in vielerlei Ausführung be- reits auf dem Musikmarkt erhält- lich. Man fragt sich also: Was zeichnet diese Aufnahme aus, im Vergleich mit all den anderen?
Das Begleitheft verweist darauf, dass sich Pietsch außerordentlich tiefgründig mit den Sonaten und Partiten auseinandergesetzt hat. Er betrachtet diese Werke aus der norddeutschen Musiktradition heraus – und hat auch ähnliche Musikstücke von Bach-Zeitgenossen aufge- spürt. Zu hören allerdings ist das nicht. Die Aufnahme erscheint zäh, spröde und seltsam unmusikantisch. Pietsch betont, so will mir scheinen, den kontemplativen Charakter, und stellt rhythmisch-tänzerische Aspekte eher in den Hintergrund. Mir fehlt bei dieser Aufnahme der Blick über die jeweilige Phrase hinaus, die Klarheit der Struktur und zugleich die Präzision im Detail. Dabei erweist sich sicherlich auch die Akustik der Klosterkirche in Bordesholm, wo diese CD entstanden ist, mit ihrem satten Nachhall nicht als hilfreich. Schade!
Sonntag, 9. Februar 2014
"Si suona, a Napoli!" (Dynamic)
„Si suona, a Napoli“, soll seinerzeit Corelli ausgerufen haben, als er in Neapel musizierte und die dortigen Musiker erlebte. So berichtet es jedenfalls Charles Burney, ein renommierter Musik-Chronist des 18. Jahrhunderts.
Neapel war damals und über einen langen Zeitraum eine Residenz- stadt von europäischem Rang, die viele bedeutende Musiker anzog. Doch nicht nur der Adel, auch die Kirche und die musikalisch sehr rege Bürgerschaft trugen dazu bei, Virtuosen heranzuziehen und zu inspirieren. Eine Auswahl von Flötenkonzerten aus dem 18. Jahrhundert haben Renata Cataldi, Traversflöte, und Le Musiche da Camera, ein auf derartige Musik spezialisiertes Ensemble aus Neapel, auf der vorliegenden CD ein- gespielt. Es sind gelungene Werke, die durchweg die Wiederent- deckung lohnen – und ansprechend vorgetragen werden sie auch.
Neapel war damals und über einen langen Zeitraum eine Residenz- stadt von europäischem Rang, die viele bedeutende Musiker anzog. Doch nicht nur der Adel, auch die Kirche und die musikalisch sehr rege Bürgerschaft trugen dazu bei, Virtuosen heranzuziehen und zu inspirieren. Eine Auswahl von Flötenkonzerten aus dem 18. Jahrhundert haben Renata Cataldi, Traversflöte, und Le Musiche da Camera, ein auf derartige Musik spezialisiertes Ensemble aus Neapel, auf der vorliegenden CD ein- gespielt. Es sind gelungene Werke, die durchweg die Wiederent- deckung lohnen – und ansprechend vorgetragen werden sie auch.
Samstag, 8. Februar 2014
Wagner: Organ Fireworks - Overtures & Preludes (Oehms Classics)
Wer die Musik von Richard Wagner liebt und eine wirklich gute Musik- anlage sein Eigen nennt, der sollte sich diese CD unbedingt besorgen. Denn wie Hansjörg Albrecht, Dirigent, Organist und Cembalist, hier ausgewählte Ouvertüren und Vorspiele des Komponisten zum Klingen bringt, das ist schier unglaublich.
Dabei setzt er auf Orgeltranskrip- tionen von Edwin Henry Lemare und Erwin Horn sowie auf ein einmaliges Instrument: Albrecht musiziert an der Doppelorgelanlage von St. Nikolai zu Kiel. Dort kann er von einem Spieltisch aus auf zwei Orgeln zugreifen. Das wäre zum einen die große Orgel, 1965 von dem Orgelbauer Detlef Kleuker aus Bielefeld-Brackwede errichtet. Zum anderen erklingt ein kleineres Instrument, eine Chororgel aus der Werkstatt von Aristide Cavaillé-Coll & Charles Mutin, Paris. Sie wurde 2003/04 durch den Strasbour- ger Orgelbauer Daniel Kern restauriert und in Kiel aufgestellt.
Diese Aufnahme lebt von der – reizvollen – Kombination beider Or- geln, sowie von technischen Innovationen. „Die neueste Erfindung“, schwärmt Albrecht im Beiheft in einem imaginären Dialog mit Richard Wagner: „Elektronische Setzeranlagen und Speicher mit großen Kapazitäten! Sie ermöglichen eine Vorprogrammierung jedes einzelnen Registerwechsels. (…) So kann man wie ein Maler mit einer bunten Farbpalette Klänge in unendlichen Variationen mischen, abschattieren, fast bruchlos anschwellen oder verebben lassen.“
Der Organist benötigt keine Registranten mehr – und kann obendrein die Register mit enormer Geschwindigkeit und Präzision wechseln. Albrecht nutzt diese Verbesserungen, um die sinfonischen Klang- möglichkeiten der Kieler Doppelorgel auszuloten. Das Ergebnis ist berückend; man meint fast, bei dieser Aufnahme Wagners unsicht- bares Orchester verwirklicht zu finden – mit Klangwogen, wie sie ein anderes Instrument niemals erzeugen kann.
Albrechts CD mit Orgeltranskriptionen der Planeten von Gustav Holst wurde seinerzeit für den Grammy nominiert. Es gehört wenig Phanta- sie dazu, vorherzusagen, dass auch diese CD Kritiker und Publikum gleichermaßen verzücken wird. Genial!
Dabei setzt er auf Orgeltranskrip- tionen von Edwin Henry Lemare und Erwin Horn sowie auf ein einmaliges Instrument: Albrecht musiziert an der Doppelorgelanlage von St. Nikolai zu Kiel. Dort kann er von einem Spieltisch aus auf zwei Orgeln zugreifen. Das wäre zum einen die große Orgel, 1965 von dem Orgelbauer Detlef Kleuker aus Bielefeld-Brackwede errichtet. Zum anderen erklingt ein kleineres Instrument, eine Chororgel aus der Werkstatt von Aristide Cavaillé-Coll & Charles Mutin, Paris. Sie wurde 2003/04 durch den Strasbour- ger Orgelbauer Daniel Kern restauriert und in Kiel aufgestellt.
Diese Aufnahme lebt von der – reizvollen – Kombination beider Or- geln, sowie von technischen Innovationen. „Die neueste Erfindung“, schwärmt Albrecht im Beiheft in einem imaginären Dialog mit Richard Wagner: „Elektronische Setzeranlagen und Speicher mit großen Kapazitäten! Sie ermöglichen eine Vorprogrammierung jedes einzelnen Registerwechsels. (…) So kann man wie ein Maler mit einer bunten Farbpalette Klänge in unendlichen Variationen mischen, abschattieren, fast bruchlos anschwellen oder verebben lassen.“
Der Organist benötigt keine Registranten mehr – und kann obendrein die Register mit enormer Geschwindigkeit und Präzision wechseln. Albrecht nutzt diese Verbesserungen, um die sinfonischen Klang- möglichkeiten der Kieler Doppelorgel auszuloten. Das Ergebnis ist berückend; man meint fast, bei dieser Aufnahme Wagners unsicht- bares Orchester verwirklicht zu finden – mit Klangwogen, wie sie ein anderes Instrument niemals erzeugen kann.
Albrechts CD mit Orgeltranskriptionen der Planeten von Gustav Holst wurde seinerzeit für den Grammy nominiert. Es gehört wenig Phanta- sie dazu, vorherzusagen, dass auch diese CD Kritiker und Publikum gleichermaßen verzücken wird. Genial!
Pupils of Chopin - Violin and Piano Works (Naxos)
Bei Naxos ist bereits eine CD mit Klaviermusik von Chopin-Schülern erschienen. Nun veröffentlichte das Label eine weitere Einspielung mit Musik für Violine und Klavier von Karl von Mikuli (1821 bis 1897), Thomas Dyke Acland Tellefsen (1823 bis 1874) und Carl Filtsch (1830 bis 1845).
Mikuli stammte aus Czernowitz und kam 1844 nach Paris. Er gehörte zu den Klavierschülern Chopins, doch er war darüber hinaus bald auch Assistent seines Lehrers. Er veröffentlichte die erste Chopin-Gesamtausgabe. Vor der Revolution 1848 floh er zurück in seine Heimat, wo er sich als Pianist einen exzellenten Ruf erarbeitete. 1858 wurde er künstlerischer Direktor des Galizischen Musikvereins Lemberg sowie des dazugehö- rigen Konservatoriums. Karol Mikuli ist auf dieser CD mit dem Grand Duo in A-Dur op. 26 vertreten.
Tellefsen war der Sohn eines Organisten aus dem norwegischen Trondheim. Seine Violinsonaten Nr. 1 op. 19 und Nr. 2 op. 37 sind in einem Abstand von elf Jahren entstanden. Während die erste sehr klassisch erscheint, enthält die zweite Anklänge an die Heimat im Norden.
Carl Filtsch war der Sohn eines Pfarrers aus Mühlbach in Sieben- bürgen. Er galt als Wunderkind, und wurde beispielsweise bei seinem Debüt in Wiener Musikverein 1841 für seine Kunstfertigkeit allgemein gepriesen. 1842 wurde er Schüler von Chopin, der den Knaben wohl wie einen Sohn liebte. Filtsch starb wenige Tage vor seinem 15. Ge- burtstag in Venedig an der Tuberkulose. Auf dieser CD erklingt sein Allegretto con variazioni. Es musizieren Voytek Proniewicz, Violine, und Pianist Alexander Jakobidze-Gitman.
Mikuli stammte aus Czernowitz und kam 1844 nach Paris. Er gehörte zu den Klavierschülern Chopins, doch er war darüber hinaus bald auch Assistent seines Lehrers. Er veröffentlichte die erste Chopin-Gesamtausgabe. Vor der Revolution 1848 floh er zurück in seine Heimat, wo er sich als Pianist einen exzellenten Ruf erarbeitete. 1858 wurde er künstlerischer Direktor des Galizischen Musikvereins Lemberg sowie des dazugehö- rigen Konservatoriums. Karol Mikuli ist auf dieser CD mit dem Grand Duo in A-Dur op. 26 vertreten.
Tellefsen war der Sohn eines Organisten aus dem norwegischen Trondheim. Seine Violinsonaten Nr. 1 op. 19 und Nr. 2 op. 37 sind in einem Abstand von elf Jahren entstanden. Während die erste sehr klassisch erscheint, enthält die zweite Anklänge an die Heimat im Norden.
Carl Filtsch war der Sohn eines Pfarrers aus Mühlbach in Sieben- bürgen. Er galt als Wunderkind, und wurde beispielsweise bei seinem Debüt in Wiener Musikverein 1841 für seine Kunstfertigkeit allgemein gepriesen. 1842 wurde er Schüler von Chopin, der den Knaben wohl wie einen Sohn liebte. Filtsch starb wenige Tage vor seinem 15. Ge- burtstag in Venedig an der Tuberkulose. Auf dieser CD erklingt sein Allegretto con variazioni. Es musizieren Voytek Proniewicz, Violine, und Pianist Alexander Jakobidze-Gitman.
Samstag, 1. Februar 2014
Byrd - Vienna Vocal Consort (Klanglogo)
William Byrd (um 1543 bis 1623) war überzeugter Katholik. Das ist
durchaus erwähnenswert, denn er bekannte sich zu diesem Glauben zu
einer Zeit, da dies in England Kopf und Kragen kosten konnte. Er
wirkte, ebenso wie sein Lehrer Thomas Tallis, als Organist der Chapel
Royal in London, und galt als „englischer Palestrina“. Zu seinen
Schülern gehörten unter anderem Thomas Morley und Thomas Tomkins.
Byrd schuf mehr als 500 Werke, überwiegend Chormusik. Darunter sind auch Messen, die allerdings sehr wahrscheinlich nicht für prachtvolle Gottesdienste in großen Kathedralen, sondern für heimliche Zusammenkünfte in privatem Rahmen geschrieben worden sind.
Eine solche Komposition, die Mass for five voices, gesungen vom Vienna Vocal Consort, enthält diese CD, eingebettet in weitere Werke des Musikers sowohl in englischer als auch in lateinischer Sprache. Denn selbstverständliche schuf Byrd auch Musik für den anglikani- schen Gottesdienst. Nachdem er sich 1593 vom Hof zurückgezogen hatte, scheint er Kirchenmusik allerdings nur noch für seine Glaubensgefährten komponiert zu haben.
Die zwei Sängerinnen und drei Sänger des Wiener Vokalensembles singen mit schönem Ton und mit Inbrunst; leider fehlt es dieser Aufnahme aber an dynamischer Differenzierung, was erst zu einem gewissen Klangbrei und dann, beim Hörer, zur Langeweile führt. Schade.
Byrd schuf mehr als 500 Werke, überwiegend Chormusik. Darunter sind auch Messen, die allerdings sehr wahrscheinlich nicht für prachtvolle Gottesdienste in großen Kathedralen, sondern für heimliche Zusammenkünfte in privatem Rahmen geschrieben worden sind.
Eine solche Komposition, die Mass for five voices, gesungen vom Vienna Vocal Consort, enthält diese CD, eingebettet in weitere Werke des Musikers sowohl in englischer als auch in lateinischer Sprache. Denn selbstverständliche schuf Byrd auch Musik für den anglikani- schen Gottesdienst. Nachdem er sich 1593 vom Hof zurückgezogen hatte, scheint er Kirchenmusik allerdings nur noch für seine Glaubensgefährten komponiert zu haben.
Die zwei Sängerinnen und drei Sänger des Wiener Vokalensembles singen mit schönem Ton und mit Inbrunst; leider fehlt es dieser Aufnahme aber an dynamischer Differenzierung, was erst zu einem gewissen Klangbrei und dann, beim Hörer, zur Langeweile führt. Schade.
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