Donnerstag, 4. November 2021

Cello Unlimited (Deutsche Grammophon)


 Was würdest du machen, wenn du kein Musiker wärst? Für Kian Soltani, berichtet das Beiheft zu diesem Album, ist die Antwort klar: „Irgendwas mit Film und Kino!“ Denn das fasziniert den Cellisten ebenso sehr wie sein Instrument. Schon während des Studiums entdeckte er die Filmmusik für sich, und erarbeitete erste Arrangements, mit seinem Cello und dem Smartphone. 

Nach seinem Einstieg in den Konzertbetrieb hatte Soltani dazu allerdings kaum noch Zeit dafür. Das änderte sich allerdings im Jahr 2020, als das Corona-Virus alles zum Stillstand brachte. Die Zwangspause durch den Wegfall der Konzerttätigkeit nutzte der Musiker, um sich wieder dem geliebten Film zuzuwenden: „Ich wollte Regisseur, Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Komparse und teilweise sogar Komponist sein.“ 

Im Ergebnis entstand dieses Album – und Soltani zeigt sich allen Rollen gewachsen; vor allem aber erweist er sich als ein geschickter Arrangeur und als ein Klangvisionär. Denn der Cellist spielte jede einzelne Stimme selbst. Tontechnik macht es möglich. Und selbst da, wo man Percussion hört, ist es letztendlich doch – Cello-Orchester. 

Zu hören sind Melodien aus Fluch der Karibik, Der Herr der Ringe, Agonia, Die Bourne Identität, The Da Vinci Code und Das Parfüm, und dazu zwei Kompositionen von Kian Soltani. „Alles auf diesem Album wurde ausschließlich mit dem Cello gemacht. Sein Potenzial kennt keine Grenzen. Cello Unlimited ist eine Huldigung an dieses Instrument, aber auch an die Filmmusik. Denn ihr gelingt es, Brücken zu schlagen zwischen Menschen jedes Alters, besonders aber den jungen, und der Welt der Klassik“, unterstreicht Soltani. Mit sattem Sound und den abwechslungsreichen Filmmelodien ist dieses Album interessant auch für Hörer, die mit Beethovens Klaviertrios (noch) nichts anzufangen wissen. 


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