Sängerknaben suchte 1950 der 23jährige Musikstudent Heinz Hennig per Annonce - für einen Chor, den es noch gar nicht gab. Seine mutige Idee fand Anhänger und Unterstützer, und den von Hennig gegründeten Knabenchor Hannover gibt es noch immer. Seit 2002 leitet Jörg Breiding das En- semble. Diese CD mit Aufnahmen aus den Jahren 2005 bis 2012 zeigt, wie sich der Chor seitdem entwickelt hat.
Auffällig ist, dass der Chor sowohl die sogenannte "Alte" als auch die zeitgenössische Musik pflegt. In seinem Repertoire finden sich Werke von Bach, Schütz oder Monte- verdi gleichberechtigt neben der Musik von Siegfried Strohbach, John Rutter, Harald Weiss oder Alfred Koerppen. Schon Chorgründer Hennig vergab Kompositionsaufträge, und er trug zudem zur Wieder- entdeckung vergessener Kreativer bei. So engagierte sich der Kna- benchor Hannover für das Werk vom Andreas Hammerschmidt - und wurde dafür 2006 mit einem Echo Klassik ausgezeichnet.
Insgesamt ist der Chor auf mehr als 60 Schallplatten und CD zu hören; er musizierte mit einer Vielzahl renommierter Orchester, Dirigenten und Ensembles. Einen kleinen Ausschnitt aus jüngster Vergangenheit hat der Chor nun auf dieser CD zusammengefasst, die man - bei aller Entwicklung durch die raschen Generationswechsel in einem Knaben- chor - durchaus als ein aktuelles Porträt des Ensembles betrachten kann.
Dabei haben die kleinen Sänger, verglichen mit anderen Knaben- chören, nicht nur stimmlich einiges zu bieten. Sie wohnen bei ihren Eltern in Hannover und Umgebung, besuchen normale Schulen - und treffen sich dann am Nachmittag, wo aber offenbar nicht nur Musik auf dem Programm steht. Die große Sorgfalt und Hingabe, mit der die Kinder im Chorheim an der Meterstraße betreut und ausgebildet werden, macht sich bezahlt. Das kann man wirklich hören. Und dieses Angebot ist für die Jungs auch attraktiv - im Gegensatz zu anderen Chören haben die Hannoveraner kein Nachwuchsproblem.
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