Kastraten waren einst die Stars der Opernbühne, und viele dieser Arien waren ihnen auf den Leib komponiert - auch wenn die Heldinnen Berenice, Octavia, Poppea, Cleopatra oder Rossane heißen. "Why do we adore these queens of the drama?", fragt Joyce DiDonato im Beiheft zu dieser CD. "The answer, for me, lies at the heart of why we love opera: we yearn to open hidden doors to the richest, most complex, utterly human and profoundly moving emotions that we may not be able to access when left to our own devices. The crazy plots and extreme circumstances of the operatic universe give us permission to unleash our often too-idle imagina- tions."
Die Heldinnen der barocken Opernbühne zeichneten sich durch Leidenschaft aus - und durch Konsequenz. So offenbarten sie mitunter in einer einzigen Arien einen ganzen Kosmos von Gefühlen, von der Raserei bis hin zur Melancholie. Die amerikanische Mezzosopranistin hat sich an diese emotionalen Achterbahnfahrten gewagt. Sie beeindruckt insbesondere dort mit schönem Ton, wo sie ruhige Passagen und lange Linien gestalten kann. Wo sie forciert, kommt oftmals ein Vibrato zum Vorschein, das mir hier weniger gefällt. Joyce DiDonato wird einmal mehr stilsicher vom Ensemble Il Complesso Barocco unter Alan Curtis begleitet. Die Musiker erweisen sich erneut als ausgesprochen versiert, und sie bringen neben viel Temperament auch so manche Klangfarbe ins Spiel. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist die Arie Geloso sospetto der Kaiserin Octavia aus Reinhard Keisers Oper Die römische Unruhe oder Die edelmütige Octavia.
Die Heldinnen der barocken Opernbühne zeichneten sich durch Leidenschaft aus - und durch Konsequenz. So offenbarten sie mitunter in einer einzigen Arien einen ganzen Kosmos von Gefühlen, von der Raserei bis hin zur Melancholie. Die amerikanische Mezzosopranistin hat sich an diese emotionalen Achterbahnfahrten gewagt. Sie beeindruckt insbesondere dort mit schönem Ton, wo sie ruhige Passagen und lange Linien gestalten kann. Wo sie forciert, kommt oftmals ein Vibrato zum Vorschein, das mir hier weniger gefällt. Joyce DiDonato wird einmal mehr stilsicher vom Ensemble Il Complesso Barocco unter Alan Curtis begleitet. Die Musiker erweisen sich erneut als ausgesprochen versiert, und sie bringen neben viel Temperament auch so manche Klangfarbe ins Spiel. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist die Arie Geloso sospetto der Kaiserin Octavia aus Reinhard Keisers Oper Die römische Unruhe oder Die edelmütige Octavia.
Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass für dieses Album nicht nur bekannte Stücke ausgewählt wurden, wie Piangerò la sorte mia aus Händels Giulio Cesare oder Sposa, son disprezzata - hier korrekt Geminiano Giacomelli zugeschrieben, der die Arie 1734 für seine Oper Merope komponiert hat; überliefert wurde sie uns allerdings als Bestandteil von Vivaldis Pasticcio Bajazet. Für den Opernfreund hält diese CD viele Entdeckungen bereit. Und DiDonato begeistert durch ihre großartige Lust an Theatralik. "The Baroque drama queen apologises for nothing, hides nothing (unless it serves her purpose, of course), lays herself bare without filter, and trough glorious, magisterial vocal music gives us the permision to dare to do the same", meint die Sängerin. "Who needs therapy?"
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