Franz Ignaz Beck (1723 oder 1734, da sind sich die Quellen nicht ganz einig, bis 1809) stammte aus Mann- heim. Er begann seine musikalische Ausbildung bei seinem Vater und setzte sie dann bei Johann Stamitz fort. Beck spielte exzellent Violine, Kontrabass und Orgel und war wohl auch als Kammervirtuose beim Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz beschäftigt – das jedenfalls liest man auf dem Titelblatt seines Opus 1, veröffentlicht 1758 in Paris. Über seinen Abschied aus Mannheim kursiert die wilde Geschichte, er sei geflohen, weil er einen Rivalen im Duell getötet habe. Und erst viele Jahre später sei ihm zugetragen worden, dass sein Widersacher quicklebendig sei, weil er den Tod nur vorgetäuscht habe. Es könnte aber auch schlicht der Fall sein, dass Beck nach Venedig reiste, um dort Unterricht bei Baldassare Galuppi zu nehmen. Über Neapel ging Beck schließlich nach Frankreich, wo er zunächst als Konzertmeister in Marseille tätig war. 1761 wechselte der Musiker nach Bordeaux, wo er als Kapellmeister am Grand Théâtre sowie als Organist und Musikpädagoge wirkte.
Mit seinen Ouvertüren und Sinfonien gilt Beck als ein zwar wenig bekannter, aber musikhistorisch wichtiger Komponist der Mannheimer Schule. Die Böhmische Kammerphilharmonie Pardubice hat unter Marek Stilec nun erneut bei Naxos eine Auswahl seiner Sinfonien gekonnt eingespielt, und zwar aus Opus 3 die Nummer 5 und aus Opus 4 die Nummern 4, 5 und 6. Damit wird eine frühere Edition komplettiert. Die Werke erweisen sich als reizvoll, sie sind ausdrucksstark bis dramatisch und schwungvoll. Die Einspielung macht zugleich deutlich, dass Beck zu den Wegbereitern der Wiener Klassik gehört – noch ein zusätzlicher Grund dafür, dass man seine Musik kennenlernen sollte. Es lohnt sich.
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