„Haydns Fantasie ist scheinbar grenzenlos. Von seinen über
80 Quartetten ist eines schöner als das andere. In den Werken zeigen sich wirklich alle denkbaren Charak- tere und Empfindungen. Seine zahl- reichen Ideen erfordern vom Musiker viel Liebe zum Detail. Vor allem von den Mittelstimmen wird in dieser Hinsicht hohe Aufmerksamkeit ver- langt. Aber es lohnt sich“, schwärmt Pinchas Adt, zweiter Geiger im Gold- mund-Quartett.
Florian Schötz, Pinchas Adt, Christoph Vandory und Raphael Paratore haben bereits während der Schulzeit gemeinsam musiziert: „Als wir in den letzten Schuljahren waren, hat unser damaliger Musiklehrer uns ermutigt, ein Quartett zu gründen und erste Auftrittsmöglichkeiten organisiert“, berichtet Paratore von den Anfängen. Ein Streichquartett von Joseph Haydn war auch das erste Stück, das die jungen Musiker gemeinsam erarbeitet haben.
Die Entscheidung, ausgerechnet seine Werke für ihr Debüt einzuspielen, fiel wohlüberlegt: „Intonation, Artikulation, Phrasierung, Balance – eigentlich alle Parameter, die ein gepflegtes Quartettspiel benötigt, findet man bei Haydn“, meint Schötz. „Vielleicht kann man sagen, dass es nach Haydn wenige Werke für Streichquartett gibt, die die Qualität eines Ensembles so transparent spiegeln.“
Ausgewählt haben die Vier mit op. 1 Nr. 1 eines seiner frühesten Quartette, ein mittleres – op. 33 Nr. 5 – und ein spätes, op. 77 Nr. 1. Und dem Anspruch, den auch das CD-Coverfoto deutlich macht, wird das Goldmund-Quartett durchaus gerecht: Ja, die jungen Musiker haben mit dieser Ein- spielung einen Gipfel erobert. Auf die nächsten Aufnahmen dieses brillan- ten Ensembles, das alle Schwierigkeiten scheinbar mühelos meistert, das frisch und mit ebensoviel Humor wie Überlegung musiziert, darf man sehr gespannt sein. Bravi!
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