Und gleich noch ein russisches Programm: Das Gürzenich-Orchester Köln hat mit seinem Ehrendirigenten Dmitri Kitajenko Modest Mussorgskis Bilder einer Ausstellung eingespielt. Der vertonte Rundgang durch eine virtuelle Galerie, mit dem der Komponist an die Bilder und an die Persönlichkeit seines Freundes Viktor Hartmann (1834 bis 1873) erinnert, gehört zu den bekanntesten Werken überhaupt. Er erklingt hier in der Orchestrierung durch Maurice Ravel; die Einspielung überrascht durch einen Farbenreichtum, wie er selten zu erleben ist. Und mit Klangfarben geht es in dem Programm dann gleich weiter.
Einem Bilderbogen ähnelt auch Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch, eine Suite, die Maximilian Steinberg auf der Grundlage der gleichnamigen Oper seines Lehrers und Schwiegervaters Nikolai Rimski-Korsakow eingerichtet hat. Die Musik erzählt die Geschichte der Einsiedlerin Fewronia, die sich in den Prinzen Wselowod verliebt, der sich als Jäger in ihren Wald verirrt hat. Das Glück des jungen Paares aber wird durch die Tataren zerstört.
In Pastellfarben hingegen erleben wir das letzte Orchesterbild, Der verzauberte See von Anatoli Ljadow. Flöten, Harfe und Celesta illustrieren sein geheimnisvolles Wellenspiel, das sanfte Plätschern und Glitzern der Wogen, aber auch die gefährliche Tiefe. Vom ersten bis zum letzten Ton spürt man, wie eng das Gürzenich-Orchester und Kitajenko einander verbunden sind. Den Musikern gelingt es unter seiner Leitung, das jeweilige Farbenspiel und die Stimmungen der sehr unterschiedlichen Stücke höchst differenziert hörbar werden zu lassen. Großartig!
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