Brahms' "Ein deutsches Requiem" in einer bemerkenswerten Ein- spielung. Über die musikalischen Qualitäten des London Philhar- monic Orchestra and Choir zu schreiben, das hieße wohl Eulen nach Athen tragen. Aber über diese Aufnahme ist durchaus etwas zu berichten.
Denn Dirigent Yannick Nézet-Séguin liest "seinen" Brahms höchst konsequent: Er nimmt das Werk ganz erstaunlich langsam und dynamisch außerordentlich differenziert - und baut so enorme Spannung auf. Er beginnt im Pianissimo, und steigert dann, bis zum Fortissimo im zweiten Satz (Denn alles Fleisch, es ist wie Gras). Das Orchester ist phantastisch. So wie hier habe ich eine Pauke noch nie gehört, da wird jeder Schlag auf den Punkt präzis und in höchst unterschiedlicher Lautstärke placiert. Hier ist wirklich jeder Akzent durchdacht, und jede einzelne musikalische Phrase wird sorgsam gestaltet. Auch der Chor bewältigt seinen Part höchst souverän; er hat in jeder Situation ausreichend Reserven. Und die Solisten Elizabeth Watts und Stéphane Degout singen solide. Kurz und gut: Diese Aufnahme kann empfohlen werden.
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