Nelson Freie spielt Chopin - Decca legte kürzlich gleich drei CD vor: Eine im Dezember 2009 einge-spielte Doppel-CD mit den Noctur- nes, und eine weitere mit den Étu- des op. 10, der Barcarolle op. 60 und der Sonate Nr. 2 in b-Moll,
op. 35 in einer Aufzeichnung aus dem Jahre 2004. Was aus den Lautsprechern kommt, das ist eine Überraschung. Zum einen, weil der Steinway klanglich in der Aufnah- me sehr schön erfasst wird. Zum anderen aber liegt es an Freires abgeklärtem Spiel, das zwar durchaus virtuos ist, aber auf gar zu vordergründige Mätzchen verzichtet. Das bedeutet freilich noch nicht, dass die Aufnahmen durchweg erstklassig sind.
Freire spielt Chopin mit sehr viel Wärme und Sensibilität, mit Sinn fürs Lyrische ebenso wie mit musikalischem Verständnis. Er über- rascht mit manch interessanter Nuance in seiner Gestaltung; aller- dings wählt er mitunter Tempi, die zu Lasten der Sorgfalt und der musikalischen Präzision gehen. Da wird dann schon einmal verwischt und übertüncht, wo man sich klare Strukturen und Gestaltung wünschen würde. Schade. Das gilt für einige der Etüden ebenso wie für die Barcarole, die er ziemlich brachial in Fahrt bringt. Auch über seine Interpretation der Sonate ließe sich trefflich streiten. Mich jedenfalls machen diese Aufnahmen nicht vollkommen glücklich.
op. 35 in einer Aufzeichnung aus dem Jahre 2004. Was aus den Lautsprechern kommt, das ist eine Überraschung. Zum einen, weil der Steinway klanglich in der Aufnah- me sehr schön erfasst wird. Zum anderen aber liegt es an Freires abgeklärtem Spiel, das zwar durchaus virtuos ist, aber auf gar zu vordergründige Mätzchen verzichtet. Das bedeutet freilich noch nicht, dass die Aufnahmen durchweg erstklassig sind.
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