Ein umfangreiches Werk hat Joseph Haydn hinterlassen. Doch darunter sind nur gut zwei Hand- voll Solokonzerte. Und so manches Konzert, das unter seinem Namen publiziert wurde, hat sich im Nachhinein als das Werk eines weniger populären Zeitgenossen erwiesen. So sind von den elf Violinkonzerten letztendlich nur vier übriggeblieben - und von keinem einzigen existiert heute noch ein Autograph.
Vom C-Dur-Konzert, über das Haydn in seinem Werkkatalog vermerk- te fatto per il luigi - geschrieben für Luigi Tomasini, den ersten Geiger der Hofkapelle im Haus Esterházy - sind immerhin acht Abschriften erhalten. Von einem zweiten Konzert, das ebenfalls in Haydns Werk- katalog verzeichnet steht, fand sich bislang keine Spur. Eine Abschrift des A-Dur-Konzertes wurde1951 in der Melker Stiftsbibliothek auf- gespürt.
Wesentlich kürzer und schlichter ist das G-Dur-Konzert. Man geht dennoch davon aus, dass es von Haydn stammt, weil es von Breitkopf 1769 gemeinsam mit dem C-Dur-Konzert angeboten wurde, und weil als Autor in der einzigen erhaltenen Handschrift Sig. Giuseppe Hayden benannt wird. Katrin Scholz hat es bei ihrer Einspielung der Haydn-Konzerte aus dem Jahre 2003 dezent zwischen den beiden anspruchsvolleren Brüdern placiert - und man muss sagen: Haydns Konzerte machen Spaß, zumal wenn sie so virtuos gespielt werden. Die Solistin musiziert gemeinsam mit dem Kammerorchester Berlin, und ihre Interpretation klingt frisch und gelegentlich sogar ver- schmitzt.
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