Dem Klarinettisten Anton Stadler war Wolfgang Amadeus Mozart in Freundschaft verbunden - und er schrieb für ihn einige der schön- sten Soli für dieses Instrument. Die Klarinette war damals eine Innova- tion; das Instrument galt als Ersatz für die schwieriger zu spielende Trompete (italienisch clarino), was ihm seinen Namen gab, und wurde um 1750 in den Orchestern zuneh- mend gebräuchlich.
Mozart erlebte seinen Klang erst- mals 1777 in Mannheim, und war davon sehr angetan. So komponier- te er für die Klarinette und ihre Verwandten, in erster Linie das Bassetthorn und die Bassettklarinette, viele berühmte Melodien. Für Stadler schuf er auch das Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur, KV 622, und das Klarinettenquintett A-Dur KV 581.
Sharon Kam hat diese beiden Werke nun auf der Bassettklarinette für Berlin Classics eingespielt. Die israelische Musikerin gehört ohne Zweifel zu den führenden Klarinettenvirtuosen ihrer Generation. Ihr Ton ist stets kultiviert; ihr Spiel bringt die höchst unterschiedlichen Klangfarben des Instrumentes in den verschiedenen Lagen sehr schön zur Geltung. Selbst im Diskant wird ihr Ton nie schrill und spitz. An Sabine Meyer freilich, die Mozarts Konzert seinerzeit mit den Berliner Philharmonikern sowie mit der Staatskapelle Dresden einge- spielt hat, reicht sie nicht ganz heran; Kams Ton ist nicht so weich, so schwebend-ätherisch, und auch ihre Phrasierung wirkt eher boden- ständig-irdisch.
Für das Klarinettenkonzert ist ihr die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie mit Sitz auf Schloss Esterházy in Eisenstadt ein ausdrucksstarker Partner. Das Klarinettenquintett spielt Sharon Kam gemeinsam mit Isabelle van Keulen und Ulrike-Anima Mathé, Violine, Volker Jacobsen, Viola und Gustav Rivinius, Violoncello. Sie gehören eindeutig zur europäischen Musik-Elite, und auch ihr Zusammenspiel erfreut.
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