Wer Bach auf der Gitarre spielen will, der hat ein Problem. Denn der Komponist hat für dieses Instru- ment kein einziges Werk geschrie- ben. Also haben Generationen von Gitarristen seiner Werke für Gitar- re bearbeitet - ein Verfahren, das auch Bach selbst gern und viel ge- nutzt hat, um musikalische Ideen zu transferieren.
Der französische Gitarrist Judicael Perroy, Jahrgang 1973, hat bei Naxos die c-Moll-Partita BWV 826 aus der Clavierübung in einem Arrangement für Gitarre von Tristan Manoukian eingespielt, und die Lautensuite BWV 997 sowie Präludium, Fuge und Allegro BWV 998 in einer Version von Tilman Hoppstock. Das Concerto in D-Dur BWV 972, ursprünglich eine Variante für Cembalo nach einem Violin- konzert Vivaldis aus L'estro armonico, hat Perroy selber für Gitarre arrangiert. Dabei zeigt er enormes Geschick, so dass im Ergebnis tatsächlich ein Gitarrenkonzert vorliegt - und das hat es in sich.
Doch technische Probleme hat der Gitarrist ohnehin nirgends; sein Bach-Spiel ist erfreulich klar strukturiert, stets durchdacht und durchhörbar. Mir hat diese CD daher Hörvergnügen bereitet - und ich bin gespannt auf die folgenden CD des jungen Musikers. Bravo!
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