Schon während des Studiums an der Leipziger Musikhochschule begann die Zusammenarbeit zwischen dem Bariton Jochen Kupfer und der Pianistin Susanne Giesa. Die beiden Interpreten haben bereits eine Einspielung von Schuberts Schöner Müllerin vor- gelegt - und wurden dafür von der Kritik sehr gelobt und durch Grammophone mit dem Choice of the month ausgezeichnet.
Auch die zweite CD ist dem Werk Franz Schuberts gewidmet: Kupfer und Giesa wagen sich an Die Winterreise. Dieser Liederzyklus ist nicht eben selten zu hören. Wer ihn einspielt, der muss sich an Aufnahmen wie jenen mit Dietrich Fischer-Dieskau und Jörg Demus oder Gerald Moore, mit Peter Schreier und András Schiff oder Swjatoslaw Richter, sowie der mit Peter Pears und Benjamin Britten und vielen, vielen anderen messen lassen.
Was die vorliegende CD einzigartig macht, das ist das perfekt austa- rierte Zusammenspiel der Pianistin, die ihren Part überaus sensibel auslegt - Liedbegleitung mag man das gar nicht nennen - mit dem Sänger. So durchdacht, wie dieses Duo die Winterreise inszeniert, wird sie zum Ereignis.
Wer nur die ersten Lieder anhört, der wird Jochen Kupfer für einen Schönsänger mit einer kuschelweich timbrierten Stimme halten. Doch bald zeigt sich, dass der Eindruck täuscht: Dieser Sänger gestaltet jedes einzelne Lied mit einer Detailsicherheit, die sehr überrascht. Und das Klavier von Susanne Giesa ergänzt seinen Gesang, baut Stimmungen auf und kommentiert. Man darf gespannt sein, welche Projekte diese beiden künstlerischen Partner in Zukunft vorstellen werden. Diese CD jedenfalls ist grandios gelungen; die beiden jungen Künstler sichern sich damit einen Platz im Olymp der Referenzauf- nahmen. Bravi!
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