Der Don Kosaken Chor Serge Jaroff hat seine Wurzeln in einem Ensemble, das sich 1920 in einem Internierungslager bei Istanbul zusammengefunden hat. Dort saßen die Überlebenden der Donkosaken-Regimenter gefangen. Aus den Resten der einstigen Regimentschöre entstand kurz vor Weihnachten ein Chor, der später unter der Leitung von Sergej Alexejewitsch Scharow ganz Westeuropa bezauberte und letztend- lich in den USA eine neue Heimat fand.
In den 80er Jahren löste sich das Ensemble auf; 1985 starb Serge Jaroff. Heute reist eine ganze Reihe von Chören unter dem Etikett „Donkosaken“ durch die Lande. Dieser hier wird von einem Bayern geleitet – Hans Reitmayr aus Petershausen bei München sang seinerzeit etliche Jahre unter Jaroffs Leitung, unter seinem Künstler- namen Wanja Hlibka pflegt er seit 1991 das musikalische Erbe der Donko- saken.
In seinem Chor singen ausschließlich Profis mit klassischer Gesangs- ausbildung, die Sänger kommen vor allem aus Russland und aus der Ukraine. Auf dieser CD sind sie mit klassischen liturgischen Stücken sowie mit Weihnachtsliedern aus Russland, der Ukraine und Deutschland zu vernehmen. Das Programm ist abwechslungsreich, und dürfte seinerzeit beim Publikum gut angekommen sein. Die Akustik der Klosterkirche von Waldsassen, in der dieses Konzert im Dezember 2005 mitgeschnitten wurde, erweist sich allerdings selbst für diese erfahrenen Sänger als Herausforderung. Mitunter wird so aus Inbrunst pure Lautstärke, und nicht jeder Ton ist perfekt geführt. Gerade in den Stücken, die ihren Ursprung in der russisch-orthodoxen Liturgie haben, vermisst man zudem den typi- schen, leicht nasalen Klang der russischen Chöre; wer sich Aufnahmen des Don Kosaken Chores unter Serge Jaroff anhört, der wird den Unter- schied bemerken. Bemerkenswert sind allerdings die tiefen Bässe des Ensembles. In Westeuropa sind solche Stimmen äußerst rar.
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