Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) war nicht nur ein unermüd- licher Erfinder von Melodien, er war auch ein großer Meister im Einsatz von Klangfarben. Besonders schätzte er den samtigen, edlen Klang der Viola da gamba.
Dieses Instrument kam im 18. Jahr- hundert aus der Mode. Die italieni- schen Virtuosen brachten die Violine in das Konzertleben ein und das Violoncello. In der Kammer- und der Kirchenmusik erfreuten sich diese neuen Streichinstrumente bald größter Beliebtheit.
Die Viola da gamba war noch einige Zeit das bevorzugte Solo-Instrument der Aristokratie. Gespielt wurde sie beispielsweise von Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg, bekannt als der Große Kurfürst, Max Emanuel von Bayern, Leopold von Anhalt-Köthen – doch schon Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der Nachfolger Friedrichs des Großen, bevorzugte das Violoncello.
Mit dem Verschwinden der Gambe geriet auch der größte Teil der Gamben- musik in Vergessenheit – und das ist wirklich schade, wie die vorliegende Box beweist. Cristiano Contadin, Viola da gamba, hat mit dem Ensemble Opera Prima auf sagenhaften fünf (!) CD sämtliche Konzerte und Triosonaten Telemanns eingespielt, in denen dieses Instrument eine prominente Rolle spielt oder gar als Soloinstrument verwendet wird. So erklingen die Sonaten für Violine, Bassgambe und Basso continuo, die Sonaten für Flöte, Bassgambe und Basso continuo, die Sonaten für Oboe, Diskantgambe und Basso continuo, die Sonaten für Blockflöte, Diskant- gambe und Basso continuo sowie diverse Konzerte, eine Sinfonia, eine Ouverture, und eine Sonate für konzertierendes Cembalo, Viola da gamba und Basso continuo. Immerhin sechs Werke sind Weltersteinspielungen.
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