„Die Frage, warum Bachs Musik nach nun 300 Jahren immer noch solch eine Wirkung auf uns hat, ist wahrscheinlich nur mit seiner Musik selbst zu beantworten“, schreibt Isang Enders in einem Begleitwort zu dieser CD. „Bachs Musik ist so menschlich und dadurch immer zeitgenössisch und rein. Sprechen sollen die Suiten, singen und tanzen, jagen und besinnen – durch und durch subjektiv und charakteristisch für mich, nachdem ich nun meine Zweifel überwunden habe.“
Für die Aufnahme wählte Enders das holzvertäfelte Teldex-Studio in Berlin, und ganz bewusst keinen Kirchen- raum. Enders schildert seine Auseinandersetzung mit Bachs Cello-Suiten als ein fortwährendes Ringen. „Eine erste Einspielung habe ich dabei nach finaler Arbeit vollständig verworfen“, so der Musiker. Er hat nun akzep- tiert, dass auf dieser CD eine Momentaufnahme festgehalten worden ist. Dafür allerdings hört sich das recht gediegen an. Enders Interpretation zeugt von überragender Technik, jugendlichem Schwung sowie viel, viel Arbeit und Nachsinnen.
Die Box enthält eine schwarze und eine weiße CD: Der Cellist hat die Suiten nicht nach Werkverzeichnis-Nummern, sondern nach hellen und dunklen Farben geordnet. „Diese Reihenfolge macht das ,Aufsteigen' in Sekund- schritten (c-Moll / d-Moll / Es-Dur) und im Quintenzirkel (C-Dur, G-Dur, D-Dur) möglich“, erläutert Enders seine Entscheidung. „Die Ergänzung der reduzierten Noten aus der vermeintlichen Ursprungsfassung der
5. Suite (Lautensuite in g-Moll, BWV 995) ist hoffentlich nicht nur für mich eine Bereicherung.“ Als zusätzliche Überraschung gibt’s im Beiheft übrigens einen brillanten Aufsatz von dem mit Enders befreundeten Pianisten Kit Armstrong.
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