Bläsermusik von Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) präsentiert das Ensemble Eolus auf seiner Debüt-CD. Die Formation ist neu, aber die Musiker sind durchaus bekannt; insbesondere Jean-François und Pierre-Yves Madeuf haben als Blechbläser, die auf historischen Instrumenten und in originaler Spielweise musizieren, hohes Renommee.
Das Ensemble Eolus kombiniert Barocktrompete und Naturhorn mit Oboen und Fagott. Madeuf vertritt die These, dass all diese Instrumente zunächst in der Militärmusik eingesetzt worden sind, bevor sie Bestandteil der Hofkapellen wurden: „Pour ce premier CD de'l ensemble Eolus, il nous a semblé important de nous éloigner de l'idée convenue que nous pouvons avoir de la musique de chambre pour vents de l'époque baroque afin d'en retrouver toute la saveur originelle de ses origines régimentaires“, schreibt der Musiker im Beiheft. „Ainsi, seules deux pièces de ce program- me font appel au clavecin (instrument d'intérieur) pour la basse continue et nous avons donc privilégié des œvres avec le basson comme seul instrument de basse spécifié par le compositeur.“
Und in der Tat hat Telemann unter anderem einen Marsch komponiert, auf dessen Manuskript sich der Vermerk findet, „Komponiert für das Stück-Schiessen der Artillerie“. In diesem Falle wird die Besetzung – zwei Hörner, drei Oboen und Fagott – durch eine Trommel komplettiert.
Seine Suiten und Konzerte allerdings, sowie ein Konzert für zwei Hörner und Fagott von Maximilian Fiedler, das die Musiker wegen seiner aparten Besetzung mit aufgenommen haben, waren mit Sicherheit für die Hofmusik bestimmt. In der sächsischen Hofkapelle gab es hinreichend Solisten, die den mitunter aberwitzig virtuosen Partien gewachsen waren.
Die Musiker des Ensemble Eolus haben damit ebenfalls keine Schwierigkeiten. Sie sind eine Klasse für sich – und diese Einspielung ist es auch. Bei diesen Bläserklängen vergisst man sogar, darüber zu staunen, dass gar keine Streicher beteiligt sind. Furios!
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