Mit seinem neuen Album begibt sich Avi Avital nach Venedig. Italien ist die Heimat der Mandoline, und im
17. Jahrhundert haben dort berühmte Komponisten Musik für dieses Instru- ment geschrieben.
Die Mandolinenkonzerte von Antonio Vivaldi sind für Avital im Repertoire das „Alte Testament“. Und so hat er auf dieser CD auch eines davon, RV 425, mit eingespielt. Gemeinsam mit dem Venice Baroque Orchestra sowie mit ausgewählten Solisten hat er aber auch andere Werke des Meisters auf ihre Mando- linentauglichkeit getestet. So erklingen zwei Violinkonzerte, darunter der bekannte Sommer aus den Vier Jahreszeiten, ein Konzert, das im Original für Laute entstanden ist, ein langsamer Satz aus einem Konzert für Flautino sowie die Triosonate in C-Dur RV 443, komponiert für Violine und Laute.
Der fragile Klang der Mandoline passt zu dieser Musik ziemlich gut; allerdings macht sich trotz aller Versuche, durch ungewöhnliche Klänge und Akzente zu überraschen, irgendwann eine gewisse Monotonie störend bemerkbar. Der Klang der Mandoline ist leider wenig wandlungsfähig, und auch dynamisch stehen ihr eher wenig Variationsmöglichkeiten zur Verfügung. Avital spielt präzise und inspiriert, aber wenig mitreißend. Weil es aber in der Musik keine Tabus geben darf, so das Credo des jungen Musikers, endet diese CD dann doch verblüffend – mit einem traditionellen venetianischen Gondellied, wunderbar gesungen von Juan Diego Flórez.
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