Auf den Spuren der Norddeutschen Orgelschule unterwegs ist auf dieser CD Fabien Moulaert. Der junge belgische Organist hat dafür Werke von Jan Pieterszoon Sweelinck (1562 bis 1621), Heinrich Scheidemann (um 1595 bis 1663) und Dieterich Buxte- hude (1637 bis 1707) herausgesucht. Sie zeigen exemplarisch die Entwicklung der Orgelmusik in den reichen Hansestädten über einen Zeitraum von einem knappen Jahr- hundert.
Sweelinck gehört zu den „Gründervätern“ der norddeutschen Orgeltradi- tion. Er war nicht nur Organist, sondern vor allem auch ein führender Musikpädagoge, der eine ganze Organistengeneration prägte. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem Heinrich Scheidemann, in späteren Jahren Organist an der Hauptkirche St. Katharinen zu Hamburg. Er gilt als Schöpfer der Choralfantasie.
Buxtehude wirkte als Organist der Marienkirche zu Lübeck. Seine Musik führt Traditionen kreativ weiter; man höre nur seine Choralfantasien sowie die Toccata, die ein schönes Beispiel gibt für den Stylus Phantasticus.
Moulaert hat die Orgelwerke an der Arp Schnitger-Orgel der Hauptkirche St. Jacobi zu Hamburg eingespielt. Er musiziert brillant; es ist wirklich eine Freude, zuzuhören. Zwischen den Werken der drei Altmeister hat Moulaert zwei der Kleinen Geistlichen Konzerte von Heinrich Schütz (1585 bis 1672) platziert. Sie werden von der ungarischen Sopranistin Zsuzsi Tóth ausdrucksstark gesungen, ebenso wie das Klag-Lied, das Buxtehude zum Abschied von seinem verstorbenen Vater komponiert hat. Als Continuo-Orgel fungiert dabei die Thomas-Orgel der St. Katharinenkirche Hoogstraten in Belgien.
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