Simone Kermes besingt die Liebe.
Ihr neues Album, das sie gemeinsam mit dem italienischen Ensemble La Magnifica Comunità unter Enrico Casazza eingespielt hat, heißt schlicht Love – und es ist umwerfend. Die Sängerin präsentiert 17 Stücke aus drei Jahrhunderten und vier verschiedenen Ländern, italienische, spanische, französische und englische Arien und Lieder. Es sind bekannte Melodien dabei, wie Monteverdis Lamento della ninfa oder Dido's Lament von Henry Purcell, und weniger bekannte, beispielsweise von Barbara Strozzi oder Tarquinio Merula.
Ob Liebesgeflüster, Liebesklage oder Liebeswahn – Kermes findet zu jeder Melodie einen ganz eigenen Zugang. Die Sopranistin gestaltet jedes Stück höchst individuell, und verleiht jedem Lied, jeder Arie unverwechselbare Klangfarben. Dabei zeigt sie sich stimmlich sehr flexibel – Kermes kann große Oper, sie kann Koloraturen, aber sie kann auch vermeintlich „einfache“ Melodien und schlichte Songs, ganz ohne Brimborium und nahezu ohne Vibrato.
La Magnifica Comunità gibt den Liedern und Arien aus der Renaissance und der Barockzeit jeweils einen musikalisch enorm gut passenden Rahmen. Die Arrangements sind eher sparsam, aber nicht kärglich; die einzigartige Stimme der Sängerin steht klar im Mittelpunkt. Bravi!
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