Johann Ludwig Krebs (1713 bis 1780) war einer der fähigsten Schüler von Johann Sebastian Bach. Über den Lebensweg des Organisten wurde in diesem Blog bereits an anderer Stelle berichtet. Er wirkte zunächst in Zwickau und dann in Zeitz; aller- dings war er dort mit den Instrumen- ten nicht zufrieden, die ihm zur Ver- fügung standen. In der Schlosskirche Altenburg, wo Krebs 1756 Hoforga- nist wurde, konnte er auf einer Orgel von Tobias Heinrich Gottfried Trost musizieren, die dieser 1739 fertig- gestellt hatte. Sie gilt noch heute als ein vorzügliches Konzertinstrument.
Annette Unternährer-Gfeller präsentiert auf ihrer CD bei Genuin eine Werkauswahl von der Choral-Miniatur bis zur Sonate, die Lust darauf macht, Krebs' Schaffen zu erkunden. Die international preisgekrönte Organistin spielt hinreißend; man höre nur Toccata und Fuge a-Moll gleich zu Beginn. Besonders die kurzen Werke des Orgelvirtuosen, seine Präludien und Choräle, erweisen sich als Perlen des Repertoires. Ergänzt wird das Programm durch zwei Choralbearbeitungen und eine Fantasie für obligate Orgel und Oboe; die Bläserstimme ist dabei der Part von Thomas Unternährer.
Als Instrument für diese Einspielung hat Annette Unternährer-Gfeller die Trost-Orgel der Kirche St. Walpurgis im thüringischen Großengottern ausgewählt. Mit 22 Registern auf zwei Manualen und Pedal ist diese 1717 vollendete Orgel eine kleinere und ältere Schwester des Instrumentes in Altenburg. Sie wurde zwar mehrfach umgebaut, doch dabei blieb das originale Pfeifenwerk weitgehend erhalten, so dass bei einer umfang- reichen Restaurierung in den Jahren 1995 bis 1997 durch die Orgelbau- firma Eule der ursprüngliche Zustand annähernd wieder hergestellt werden konnte. Und der Klang dieser Orgel ist wirklich reizvoll, insofern lohnt sich das Anhören dieser Einspielung gleich doppelt.
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