Siegbert Rampe, ausgewiesener Experte für eine dem historischen Original angenäherte Inter- pretation, spielt in diesem Zyklus Mozarts Werke auf Instrumenten seiner Zeit ein - statt Bechstein, Blüthner oder Bösendorfer erklingen hier Cembalo, Clavi- chord und Hammerklavier.
Die verwendeten Instrumente sind mit Bedacht ausgewählt. So hat Mozart bei seinem Aufenthalt in London 1765 nachweisbar ein Cembalo von Burkat Shudi ge- spielt, das mit einigen damals hochmodernnen technischen Raffinessen ausgestattet war - und ein ganz ähnliches Cembalo aus Shudis Werkstatt, wenn auch erst 1771 gebaut, bringt Rampe hier zum Klingen. Es befindet sich heute im Museum des Landes Glarus in der Schweiz, wo der renommierte Londoner Instrumentenbauer ursprünglich herstammte.
Der Professor zeigt, dass die spieltechnische wie klangliche Identität der historischen Instrumente durchaus Auswirkungen auf die Kompositionen Mozarts hatte. Die Stücke, dem Musikfreund zumeist ja gut bekannt, klingen zunächst extrem ungewohnt - und dann stellt der Zuhörer fest: Jawohl, das passt. Aus diesem Klangbild wird die Struktur des Werkes besser verständlich. Ein spannender Ausflug in eine längst verstummte, aber sehr reizvolle Klangwelt.
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