Wenn ein großes Klassik-Label eine Blockflötistin unter Vertrag nimmt, dann ist dies ein Ereignis – zumal, wenn die Musikerin erst 17 Jahre alt ist. Doch mit Lucie Horsch ist Decca ohne Zweifel ein Glücksgriff gelun- gen. Ihr Debütalbum widmet die junge Niederländerin Antonio Vival- di: „Ich finde seine Musik wundervoll – sie ist rhythmisch, leicht, voller Energie. Und seine langsamen Sätze sind unheimlich schön“, zitiert das Beiheft die Solistin.
Die Aufnahme umfasst vier Konzerte des Italieners – das Concerto per flautino RV 443, das Concerto RV 441, die bekannten Konzerte mit den Beinamen La notte RV 439 und La tempesta di mare RV 433, und dazu das Andante aus dem Konzert für zwei Mandolinen RV 532 in einer reizvollen Version für Flöte, Violoncello und Chitarrone. Ergänzt wird das Programm durch Transkriptionen zweier Arien und den ersten Satz aus dem „Früh- ling“ der Vier Jahreszeiten, umgeschrieben für die Blockflöte im Jahr 1775 von Jean-Jacques Rousseau.
Wie Lucie Horsch diese Musik spielt, das aber ist in der Tat ein Ereignis. Ihre Technik ist brillant, und sie interpretiert Vivaldis Musik mit Schwung und Leidenschaft. Es ist hinreißend, mit welcher Sicherheit die junge Flötistin musikalische Formen gestaltet, phrasiert, verziert. Hier präsen- tiert sich eine große Virtuosin, von der wir, hoffentlich, noch sehr viel hören werden.
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