Dies ist die letzte Händel-Aufnahme des Alte-Musik-Spezialisten, Cembalisten und Dirigenten Alan Curtis, der im Juli 2015 in Florenz verstorben ist. Georg Friedrich Händel nutzte die Mythen der Antike, in Fortführung einer noch jungen Tradition, als Grundlage für Kantaten, Serenaden und Opern. Librettisten, Komponisten und auch das Publikum schätzte die alten Geschichten, weil sie nicht nur diverse Tugenden, sonder vor allem auch menschliche Schwächen aufs Schönste ins Licht rücken.
Übermäßiger Ehrgeiz, Eitelkeit, Eifersucht und weibliche List, männliche Prahlerei und Aufschneiderei, mehr oder minder subtile Rache – all das findet sich in den alten Sagen um Götter und Helden. Und natürlich ließ sich auch so manche Huldigung an reale Herrscher, oder die gut zahlende Kundschaft, geschickt ins klassische Gewand kleiden.
Die renommierte Sopranistin Christiane Karg und die italienische Altistin Romina Basso haben gemeinsam mit Curtis' Ensemble Il Complesso Barocco ein hinreißendes Programm mit Instrumentalstücken, Arien und Szenen aus solchen Opern und Kantaten eingespielt. Man kann dem berückenden Gesang des Orfeo lauschen, oder der Wahnsinnsszene der Dejanira, die feststellen muss, dass der Zentaur Nessus sie betrogen hat. Denn das Gewand, mit dem sie die Liebe ihres Herkules zurückerobern wollte, hat diesem einen schrecklichen Tod beschert. Auch beispielsweise Semele oder Dafne, Partenope, Cupido sowie natürlich Minerva und Giove höchstpersönlich gehören zum singenden Personal – und gesungen wird hier vorzüglich. Unbedingt anhören!
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