Für ein Festkonzert zum Geburtstag des preußischen Königs im Jahre 1806 komponierte Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann (1766 bis 1822) seine Sinfonie in Es-Dur. Der Jurist war in Warschau als Regierungsrat tätig, und fand nebenbei noch genug Muße zum Musizieren, Komponieren und dafür, die Musikalische Gesell- schaft zu gründen und zu leiten, ein Liebhaberorchester. Dieses Ensemble hat auch, dem König zum Preise und zur Feier der Einrichtung eines Konzertsaales im Mniszekschen Palais, Hoffmanns einzige Sinfonie uraufgeführt.
Sie hat Haydns Londoner Sinfonien zum Vorbild, ist aber dennoch in der musikalischen Substanz und in den durchaus auch witzigen Ideen ein echter Hoffmann. Und wer genauer hinhört, der wird feststellen, dass sie sehr sorgfältig gearbeitet worden ist. Insofern ist das Werk ein Solitär, und man kann Michael Alexander Willens nur dankbar dafür sein, dass er sie mit der Kölner Akademie eingespielt hat, in Begleitung der Ouvertüren zu den Opern Undine und Aurora. Es sind dies die beiden letzten Opern Hoff- manns; sie gelten als die beiden ersten deutschsprachigen romantischen Opern überhaupt.
Komplettiert wird die CD durch die Sinfonia in A-Dur von Friedrich Witt (1770 bis 1836). Er war Cellist, wirkte zeitweilig in der Oettingen-Waller- steinschen Hofkapelle, und wurde 1802 Kapellmeister in Würzburg. Die Kölner Akademie musiziert auch hier historisierend, sehr klar strukturiert und mit einem guten Gespür für die Tempi und für Details. Sehr gelungen!
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