Als der junge Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) nach Italien reiste, muss dies für ihn, ähnlich wie für Johann Wolfgang von Goethe, eine Art Erweckungserlebnis gewesen sein. Die italienische Musik, die italienische Lebensart und die italienische Sonne haben Händel inspiriert und sein Werk lebenslang beeinflusst.
Aus Italien brachte der Komponist auch die Leidenschaft für ein Genre mit, das damals beim musikbegeister- ten Adel ganz besonders gefragt war: Die Duetti da camera, kunstvolle, mitunter sogar virtuose Zwiegesänge, die einen Text gekonnt und zumeist sehr expressiv auslegen. Händel hat insgesamt 23 solcher Werke geschrie- ben – die ersten während seiner Zeit in Italien, weitere dann in Hannover, und noch 1740/45 in London schuf er Kammerduette. Fabio Bonizzoni ist derzeit dabei, mit seinem Ensemble La Risonanza bei Glossa eine Gesamt- einspielung dieser ausdrucksstarken Musikstücke zu erarbeiten.
Auf dieser CD sind neben sieben Kammerduetten auch beide Kammerter- zette des Komponisten zu hören. Es singen Roberta Invernizzi und Silvia Frigato, Sopran, Krystian Adam, Tenor, und Thomas Bauer, Bariton. Diese Werke sind, mit möglicherweise einer Ausnahme, auf Händels Italienreise entstanden. Sie beeindrucken durch die Souveränität, mit der der junge Komponist von seinen Kollegen dort gelernt hat – und die Eleganz ihrer Satzkunst und Textausdeutung.
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