Dienstag, 6. Juli 2021

Legnani: Guitar Works (Naxos)


 Luigi Rinaldo Legnani (1790 bis 1877) war nicht nur ein bedeutender Gitarrenvirtuose und Instrumentenbauer. Auch seine Kompositionen haben Maßstäbe gesetzt. 

Der Musiker, der aus Ferrara stammte, begann seine Karriere als Opernsänger. Doch schon bald konzentrierte er sich auf die Gitarre – und er gab Konzerte in vielen Musikmetropolen, ähnlich wie sein Kollege Paganini, mit dem er befreundet war. Die beiden Musiker sind sogar gemeinsam aufgetreten. Seinen Abschied als reisender Virtuose gab Legnani schließlich im Jahre 1850, und zog sich nach Ravenna zurück, wo er noch 27 Jahre lang kreativ Instrumente baute. 

Luigi Legnani hat ca. 260 Werke komponiert. Sie sind technisch meist sehr anspruchsvoll. Der italienische Gitarrist Marcello Fantoni präsentiert bei Naxos eine Auswahl daraus; verblüffenderweise als Weltersteinspielungen. Dabei haben es Stücke wie Terremoto con variazioni op. 1 (in der Tat, „Erdbeben mit Variationen“!), das virtuose Gran Capriccio op. 6 oder das Rondeau pour la guitarre op. 11 mit seinem herrlichen Thema durchaus nicht verdient, im Notenschrank zu verstauben. Marcello Fantoni zeigt, dass es sich um faszinierende Gitarrenmusik handelt, die wieder ihren Platz im Repertoire bekommen sollte. Der Gitarrist musiziert brillant, es ist eine Freude, ihm zuzuhören. 


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