Leipzig ist noch immer eine Musikmetropole. Das merkt man nicht zuletzt auch daran, dass dort selbst der Nachwuchs mit einer Qualität musiziert, die man andernorts so nicht findet. Auf dieser CD beispielsweise ist das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Leipzig "Johann Sebastian Bach" zu hören, das von Ron-Dirk Entleutner geleitet wird - und die Jugendlichen spielen durchaus schon fast wie Profis. Dieses Musikschulorchester klingt so gar nicht nach Lernen und Ausprobieren; so manche Stadt wäre sicherlich froh über einen solchen Klangkörper.
Das Mendelssohn-Quartett ist eines von ziemlich vielen Streichquar- tetten in der Pleißestadt. Es hat sich unter anderem der Pflege der Musik seines Namenspatrons verschrieben, und ist regelmäßig im Gewandhaus sowie in einer eigenen Konzertreihe im Mendelssohn- haus zu erleben. Auch mit dem Gewandhauskinderchor arbeitet das Quartett seit Jahren zusammen. Zu hören ist auf dieser CD zudem die Flötistin Gudrun Hinze, Solo-Piccoloflötistin im Gewandhaus- orchester zu Leipzig sowie im Orchester der Bayreuther Wagner-Festspiele.
Der Gewandhauskinderchor aber übernimmt den wichtigsten Part
auf dieser CD. In dem Ensemble, das seit 1973 besteht, singen derzeit 80 Kinder im Alter zwischen 9 und 18 Jahren; im Nachwuchschor werden weitere 50 Kinder, die jünger sind, an die Aufgaben herange- führt, die die "Großen" bereits übernehmen. Der Chor wird derzeit von Frank-Steffen Elster geleitet. Er ist nicht nur ein erfahrener Sänger und Chorpädagoge, sondern offenbar auch ein ambitionierter Kom- ponist - zahlreiche Chorsätze auf dieser CD stammen von ihm. Ob man sie mag, das ist Geschmackssache, ich finde sie etwas spröde. Die Mädchen und Jungen des Gewandhauskinderchores singen routiniert; man würde sich aber mehr Ausdruck und Schwung wünschen. Wenn Qualität zu Lasten der Musizierlust geht, dann finde ich das bedenk- lich.
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