"Bei der Zusammenstellung dieser CD waren wir mit unseren Gedanken bei all jenen Menschen in Japan, die zu den Opfern des Erdbebens und des Tsunamis vom 11. März 2011 gehören", schreibt Masaaki Suzuki, der künstlerische Leiter des Bach Collegiums Japan, im Beiheft zu dieser CD. Sie hat gleich zwei Ziele: Zum einen handelt es sich um eine Benefiz-CD, die erscheint, um Geld zu sammeln für das "Tohoku Help"-Netzwerk der christlichen Kirchen des vom Erdbeben schwer getroffenen Gebietes. Dieses Projekt wurde wenige Tage nach dem Erdbeben gegründet, um die Opfer der Katastrophe unterstützen.
"In den vergangenen 20 Jahren haben wir mit dem Bach Collegium Japan erlebt, wie die Musik J. S. Bachs modernen Hörern Trost und Hoffnung bietet, ganz wie sie es auch im 18. Jahrhundert tat", erläu- tert Suzuki das zweite Ziel. "Angesichts der gegenwärtigen Situation haben wir uns dieser Erfahrungen erinnert und das vorliegende Album zusammengestellt - im Gedenken an die vielen Menschen, die ihr Leben verloren, und in der Hoffnung, dass die Musik denen Trost spenden möge, die schmerzliche Verluste erlitten haben, dass sie ihre Schmerzen lindere und ihnen die Kraft gebe, das Land für die nächste Generation wieder aufzubauen."
Es ist ein ruhiges Programm, Musik der Trauer, der Besinnung und der Glaubensgewissheit, vorgetragen in jener exzellenten Qualität, die man mit dem Bach Collegium Japan, seinen hervorragenden Sängern und Musikern verbindet. Die CD beginnt mit Ich steh mit einem Fuß im Grabe BWV 156. Und sie schliesst mit Bachs Motette Komm Jesu, komm BWV 229.
Diese Musik würde auch in Kirchgemeinden hierzulande und auf deutschen Friedhöfen Trauernde wunderbar trösten; es ist ein wohlüberlegtes, erstaunlich farbenreiches Programm, und ich denke, dass diese CD jeder Bestatter kennen sollte. Man kann sie ganz sicher auch an Trauernde verschenken, um Trost zu spenden - und auch wenn sich mit dem Thema in unserem Kulturkreis heutzutage wohl niemand mehr freiwillig auseinandersetzt: Leute, kauft diese CD. Sie ist wirklich phantastisch, und die Menschen in Japan können Hilfe noch immer brauchen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen