Der Name Robert Fuchs (1847 bis 1927) wird wohl nur Insidern etwas sagen. Dabei war er einst ein bekannter Musikpädagoge, zu dessen Schülern unter anderem George Enescu, Erich Korngold, Gustav Mahler, Franz Schreker, Jean Sibelius, Hugo Wolf und Alexander Zemlinsky gehörten.
Für die Werke des Kollegen, der von 1875 bis 1912 als Professor für Theorie am Wiener Konservato- rium lehrte, begeisterte sich auch Johannes Brahms. Er meinte: "Alles ist so fein, so geschickt, so bezaubernd erfunden, dass man immer Gefallen daran findet."
Das Werk des Österreichers ist überschaubar: Zwei Opern, drei Sin- fonien, drei Messen, etwas Kammermusik, sowie einige Werke für Orgel und Klavier - und fünf Serenaden für Streichorchester, die das Kölner Kammerorchester nun unter Christian Ludwig für Naxos eingespielt hat. Diese CD enthält die Serenaden drei, vier und fünf.
Serenade Nr. 3, erschienen 1878, ist Erzherzogin Elisabeth von Österreich gewidmet. Und weil "Sissi" bekanntlich Ungarn leiden- schaftlich zugetan war, endet das Werk, das ziemlich melancholisch beginnt, mit einem munteren Finale alla zingarese. 1895 legte Fuchs Serenade Nr. 4 vor - und sie beeindruckt durch ihre wundervolle Instrumentation, insbesondere durch den Kontrast zwischen Hör- nern und Streichern. Serenade Nr. 5 schließlich startet erstaunlich düster, um dann letzten Endes in ein Finale zu münden, das ausge- sprochen wienerisch und sehr temperamentvoll erscheint.
Das Kölner Kammerorchester kostet den Farbenreichtum des Fuchs'schen Orchestersatzes aus. Die Musiker demonstrieren jedoch, dass auch Spätromantik temperamentvoll und mit einem Fünkchen Hintersinn gespielt werden kann. So bereitet diese Musik Vergnügen, auch wenn diese Serenaden nicht mehr Unterhaltungsmusik pur sein wollen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen