„Diese Sonaten sind mir lieb und teuer“, erklärt Nils Mönkemeyer in einem Interview, das im Beiheft dieser CD nachzulesen ist. „Mittlerweile rührt mich Brahms wirklich zu Tränen, weil er eine innere Hoffnung hat – dieses ,Und ich versuche es trotzdemʻ. Er gibt diese Haltung nie auf, die unbedingte Bejahung des Lebens, der Liebe und der Schönheit.“
Und so hat der Bratschist gemeinsam mit dem Pianisten William Youn die beiden späten Sonaten op. 120 eingespielt. „Beide Sonaten wurden ursprünglich für Klarinette geschrieben“, erklärt der Musiker. „Brahms hat sie zusätzlich für Bratsche bearbeitet. Aber im Gegensatz zur ersten war er mit der Viola-Fassung der zweiten nicht ganz zufrieden – weil sie zu dunkel geraten ist. Und während im ,Originalʻ die Klarinette die Klavierlinien fortsetzt, springen sie in der Bratschenfassung nach unten.“ Und deshalb spielt Mönkemeyer hier die Originalversion. „Natürlich ist die Klarinettenfassung auf der Bratsche schwer zu spielen“, meint der Musiker, „aber sie hat eben dieses helle, schwebende Kolorit.“
Nils Mönkemeyer spürt, sensibel unterstützt durch William Youn am Klavier, Emotionen und Zwischentönen in Brahms' Sonaten nach. Mit Klangfarben zaubert er aber auch bei den Ungarischen Tänzen, die diese CD komplettieren. Tanz Nr. 1 erklingt in der Fassung von Joseph Joachim. Bei den anderen ausgewählten Tänzen hat Mönkemeyer eigens für diese Aufnahme Bearbeitungen in Auftrag gegeben: Tanz Nr. 4 hat der Komponist Marco Hertenstein neu arrangiert, Tanz Nr. 5 der Österreicher Peter Wiesenauer, und Tanz Nr. 16 Stephan Koncz, Cellist bei den Berliner Philharmonikern. Hier wirkt zudem das Signum-Quartett mit.
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