Ein Papst und zwei Gegenpäpste, Streitereien und bewaffnete Ausein- andersetzungen – als Sigismund von Luxemburg König wurde, sah er es als seine vordringliche Aufgabe, Ordnung und Frieden in Europa wiederherzustellen. Nach zähen Verhandlungen, in denen unter anderem der Ort der Zusammenkunft ausgehandelt wurde, trafen sich 1414 alle Beteiligten in Konstanz.
Dem Konzil gelang es schließlich im Jahre 1418, das Abendländische Schisma zu überwinden und mit Martin V. einen neuen, von allen akzeptierten Papst zu wählen. Wenn aber damals ein Herrscher anreiste, um seinesgleichen zu treffen, dann führte er im Gefolge auch seine besten Musiker mit – man will ja beeindrucken. „Item pfiffer, prusuner, bögger, saitenspiler (..), dero was ccclxv“, berichtet Ulrich von Richenthal. Die drei Posaunisten und vier Pfeifer im Gefolge des Earls von Warwick, Richard Beauchamps, schildert der Chronist, „prusonettend überainander mit dry stimmen, als man gewonlich singet“.
Mit dieser CD wandelt das Ensemble Capella de la Torre auf den Spuren dieses Ereignisses. Stilecht spielen die Musiker um Katharina Bäuml Melodien jener Zeit auf Instrumenten, wie sie einst in Konstanz erklungen sind. Dabei stellen sie Unterschiede in der Musizierpraxis einzelner Länder heraus, und improvisieren um die Wette – hinreißend!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen