„Denn es ziemt, des Tags Vollendung mit Genießern zu genießen“, möchte man Amarcord zustimmen, beim Anhören dieser CD. Das Leipziger Vokalensemble hat aus der großen Anzahl mehrstimmiger Gesänge, die Franz Schubert im Laufe seines Lebens erschaffen hat, für diese Einspielung eine kleine, aber feine Auswahl zusammengestellt.
Schon als Sängerknabe, im Kompo- sitionsunterricht bei Antonio Salieri, schrieb Schubert seine ersten Chor- sätze; es sind sogar solche frühen Arbeiten überliefert, die der Lehrer korrigiert hat. Auch seine Mitstudenten und in späteren Jahren dann der Freundeskreis schätzten seine Werke, ebenso wie die geselligen Runden, die sich zum gemeinsamen Singen neuer Kompositionen versammelten.
Auch die Verleger schätzten Schuberts Männerquartette; sie waren offenbar sehr gefragt und verkauften sich gut. Hört man die Aufnahme, ahnt man, warum: Vom Weckruf für eine eingeschlummerte Freundin über die Beschwörung der Natur als Spiegel der eigenen Stimmungen bis hin zum empfindsamen Lobpreis der Liebe und zum pathetischen Trinklied findet sich in dieser musikalischen Schatztruhe so ziemlich alles.
Amarcord lädt ein zu einer Reise in die phantasievolle Welt des 19. Jahr- hunderts. Begleitet wird das Quintett bei manchen Liedern von dem Pianisten Eric Schneider, der sich als ein hervorragender Klavierpartner präsentiert. Die ehemaligen Thomaner lassen sich einmal mehr perfekt aufeinander abgestimmt hören; besonders erfreulich finde ich, dass auch die Textverständlichkeit durchweg exzellent ist.
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