Arien und Duette aus
französischen Opern des 19. Jahrhunderts präsentiert Jonas Kaufmann
auf seinem jüngsten Album. Der Sänger hat dafür nicht nur bekannte
Melodien und große Szenen ausgewählt, sondern vor allem auch Werke
und Rollen, die für ihn Schlüsselerlebnisse waren: „Ein solches
hatte ich mit der Partie des Wilhelm Meister, meiner ersten großen
französischen Rolle, 2001 in Toulouse“, erzählt Kaufmann im
Beiheft. „Zu diesem Zeitpunkt war mein Französisch noch so
dürftig, dass ich mich in Gegenwart des Regisseurs Nicolas Joel, der
alle Sprachen beherrscht, ziemlich schämte und dachte: Das muss
unbedingt besser werden!“
Den Werther sang
Kaufmann dann neun Jahre später zum ersten Mal – „an der Pariser
Oper“, so der Tenor, „in der Höhle des Löwen, umgeben von
lauter französischen Sängern und vor einem Publikum, das keinen
Spaß versteht, wenn du nicht halbwegs idiomatisch klingst.“ Zu
diesem Zeitpunkt lobte die Kritik dann bereits sein perfektes
Französisch.
Im Repertoire kennt sich Kaufmann inzwischen ebenfalls bestens aus, wie
seine Auswahl beweist. Und er singt noch immer wunderbar, begeistert
auch bei dieser Einspielung mit betörender Technik und
gestalterischer Intelligenz. Die beiden Duo-Partner, Sopranistin
Sonya Yoncheva in Massenets Manon und Bariton Ludovic Tézier im
berühmten Duett aus Bizets Perlenfischern, harmonieren mit Kaufmann
bestens. Den Instrumentalpart übernahm das vielfach ausgezeichnete
Bayerische Staatsorchester unter Bertrand de Billy – und es liefert
weit mehr als nur eine Begleitung. Prächtig!
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