Einer Kontrabassisten-Dynastie, die bereits über vier Generationen reicht, gehört Ernő Rácz an. Der Musiker, der aus Ungarn stammt, ist Solo-Kontrabassist des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich. Auf dieser CD entführt er gemeinsam mit Pianistin Veronika Trisko den Hörer auf eine musikalische Zeitreise. Sie beginnt im 17. Jahrhundert mit einer Sonate in g-Moll von Henry Eccles, ursprünglich für Violine komponiert, die aber ebenso gern von Kontrabassisten gespielt wird. Auch das Arioso aus der Kantate Ich steh mit einem Fuß im Grabe BWV 156 von Johann Sebastian Bach gehört zu jenen Stücken, die Musiker wie Publikum sehr schätzen – hier in Kontrabass-Version.
Nächste Station der Zeitreise: Die Tageszeiten-Sinfonien Hob. I/6-8 von Joseph Haydn, mit ihren anspruchsvollen Kontrabass-Soli. Attraktive Solo-Parts finden sich zudem in den Sinfonien Nr. 31 Mit dem Hornsignal und Nr. 72 Jagd. Auf CD zu hören waren solche Ausschnitte bislang noch nicht; Rácz demonstriert damit eindrücklich, dass ein Kontrabass weit mehr sein kann als nur Fundament des Orchesters.
Dass auch ein Nocturne von Frederic Chopin in einer Kontrabass-Bear- beitung sehr apart klingen kann, zeigt Rácz danach. In seinem Spiel vereint er Virtuosität und Ausdruck. Das unterstreichen auch die nach- folgenden Originalwerke, so vier Stücke von Serge Koussevitzky, und Extrème von Lajos Montag. Kicho komponierte Astor Piazzolla speziell für einen Freund, den Kontrabassisten Enrique „Kicho“ Díaz, der als einer der herausragenden Tango-Interpreten seiner Zeit galt. Die Kontrabass-Zeitreise endet in der Gegenwart, mit vier Werken aus Jelek, játékok és üzenetek für Kontrabass solo von György Kurtág.
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