Als die Fabriken und die Städte wuchsen und mehr und mehr Eisenbahnen durch die Lande schnauften, da trafen sich nach Feierabend die Männer gern im Gesangsverein – und sie sangen ein Loblied auf Heimat, Natur und Volksverbundenheit.
Das 19. Jahrhundert war die Blütezeit der Männerchöre. Und besonders schön sangen sie offenbar in Leipzig.
So kam es, dass Musiker aus ganz Europa, die am Leipziger Konservatorium studierten, durch diese Chorvereine inspiriert wurden. Das romantische Repertoire passte ausgezeichnet zum erstarkenden politischen Bewusstsein in jener Zeit: Überall regten sich die Völker, mit dem Ziel, Nationalstaaten zu gründen. Und deshalb betonte man auch die eigenen Traditionen.
Beispiele dafür hat das Ensemble Nobiles auf seiner dritten CD bei Genuin zusammengetragen. Bei einigen Liedern werden die Sänger durch die Pianisten Alexander Schmalcz und Sung-Ah Park gekonnt begleitet. Zu hören sind charaktervolle Vokalwerke aus Böhmen, Norwegen und Finnland, von Antonín Dvořák, Edvard Grieg und Jean Sibelius.
Diese Raritäten erklingen in den Originalsprachen; im Beiheft sind die Texte sowie Übersetzungen zu finden. Die fünf Sänger aus Leipzig lassen sich blitzsauber und perfekt aufeinander abgestimmt hören. Allerdings vermisst man an manchen Stellen Kraft und Wucht, wie sie stärker besetzte Männerchöre aufbringen können. Dennoch bleibt es eine hinreißende Aufnahme, mit hervorragenden Klangqualitäten.
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