"Meine erste Begegnung mit Bach für Violine und Gesangsstimme hatte ich im Alter von vier Jahren; nur wenige Monate zuvor hatte ich mit dem Geigenspiel begonnen", erinnert sich Hilary Hahn. "Mitten in einer Bachkantate trat ein Mitglied des Chores mit seiner Violine plötzlich vor und spielte ein Duett mit dem Sopran. Ich war verzaubert. Wie sich der Klang des Instrumentes mit der Singstimme verband, sie umströmte, war unglaublich, einfach magisch."
Der Zauber Bachscher Polyphonie erscheint in diesen Arien mit obligater Violine unüberhörbar; insofern eignet sich eine Auswahl davon bestens, um auch Hörer zu beeindrucken, die bislang mit Bach-Kantaten wenig Berührung hatten. Und die Auswahl, die für diese CD getroffen wurde, hat durchaus Potential, in die Klassik-Top-Ten aufzurücken. Die Dramaturgie ist schlüssig - und die CD schließt selbstverständlich mit dem ergreifenden Erbarme dich aus der Matthäus-Passion.
Dieses Stück freilich ist eigentlich für eine (dunkel timbrierte) Alt- stimme geschrieben; es erklingt hier in der Fassung für Sopran von Felix Mendelssohn Bartholdy. Christine Schäfer singt diese Arie sehr schlicht und ohne Opern-Attitüde. So wird sie zum krönenden Abschluss, wie vorgesehen. Bach liegt der Sopranistin ansonsten offenkundig wenig, und in der Höhe wirkt ihre Stimme angestrengt, eng und schrill.
Der Bariton Matthias Goerne hingegen verfügt in der mittleren und hohen Lage über ein berückendes, samtweiches Timbre. In aus- gesprochenen Bass-Partien hingegen kann er mich nicht überzeugen; so gerät die Arie Gebt mir meinen Jesum wieder, mit der der Judas der Matthäuspassion seinen Handel zurücknehmen möchte, ziemlich beliebig. Sein Ja, ja, ich halte Jesum feste aus der Kantate Ich lasse dich nicht BWV 157 hingegen - begleitet von einem durchaus vergnügten Zwiegespräch zwischen Traversflöte (Henrik Wiese) und Violine - gehört ohne Zweifel zu den stärksten Stücken dieser CD.
Der Bariton Matthias Goerne hingegen verfügt in der mittleren und hohen Lage über ein berückendes, samtweiches Timbre. In aus- gesprochenen Bass-Partien hingegen kann er mich nicht überzeugen; so gerät die Arie Gebt mir meinen Jesum wieder, mit der der Judas der Matthäuspassion seinen Handel zurücknehmen möchte, ziemlich beliebig. Sein Ja, ja, ich halte Jesum feste aus der Kantate Ich lasse dich nicht BWV 157 hingegen - begleitet von einem durchaus vergnügten Zwiegespräch zwischen Traversflöte (Henrik Wiese) und Violine - gehört ohne Zweifel zu den stärksten Stücken dieser CD.
Hilary Hahn musiziert als Prima inter pares mit dem Münchner Kammerorchester unter Alexander Liebreich - schwungvoll, energisch und gut durchdacht. Das ist alles sehr solide und wird sein Publikum finden; aber unterm Strich ist es keine CD, die durchweg begeistert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen