Louis Spohr war ein unterneh- mungslustiger und wahrscheinlich auch unbequemer Zeitgenosse. Als er 15 Jahre alt war, ernannte ihn der Herzog von Braunschweig zum Kammermusiker, und versprach, ihn von einem der führenden Musiker der damaligen Zeit aus- bilden zu lassen. So kam es, dass der Junge wenig später mit dem Münchner Musikus Franz Eck nach Russland reiste - was ihn nach- haltig beeindruckt hat. Insbesondere das Erlebnis des russisch-orthodoxen Gottesdienstes mit seinem antiphonalen Wechselgesang prägte sein Schaffen. Doch auch die Lust an musikali- schen Erkundungen blieb Spohr zeitlebens erhalten. Immer wieder ging er auf Konzertreisen.
Schon bald war er, neben seinem Zeitgenossen Paganini, als Violin- virtuose europaweit hochangesehen. Auch seine Kompositionen zeugen von seinem hohen künstlerischen Anspruch, ebenso wie von handwerklichem Vermögen. Diese CD stellt zwei seiner Concertantes vor, Doppelkonzerte für zwei Violinen, die Spohr gern mit seinen Meisterschülern gespielt haben soll. Die beiden Solisten agieren hier auf Augenhöhe; die Werke erinnern eher an die Doppelkonzerte Bachs und an die barocken Concerti grossi als an romantische Virtuosen- musik. Spohrs typische Art, Themen zu entwickeln und fortzuschrei- ben, belegt auch das Violinduett in G-Dur op. 3 Nr. 3 - ein lebhafter Dialog zweier gleichberechtigter Partner. Die beiden Solisten Hennig Kraggerud und Oyvind Bjora haben hörbar Vergnügen an den traumhaft schönen Melodien und eleganten harmonischen Wendungen. Den Zuhörer freut zudem die brillante Begleitung durch die Oslo Camerata und das Barrat Due Kammer- orchester, unter Leitung von Stephan Barratt-Due. Er wirkt seit vielen Jahren erfolgreich als Professor für Violine, und zu seinen Schülern gehörten einst auch die beiden Solisten. Das kommt der Aufnahme zugute, die wie aus einem Atem gespielt wird. Phantastisch!
1 Kommentar:
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