Die Posaune ist ohne Zweifel von allen Blechblasinstrumenten das spannendste. Frederic Belli, der mit diesem Instrument den Deutschen Musikwettbewerb 2007 gewann, zeigt auf dieser CD der Edition Primavera gleich im ersten Stück, was sie von ihren Verwand- ten unterscheidet: Die Posaune ist wandlungsfähig; ihr Klang kann erstaunlich stark verändert und verfremdet werden - wenn man es kann.
Belli, seit 2006 Solo-Posaunist des SWR Sinfonieorchesters, beherrscht das Instrument so virtuos, dass man seinem Spiel gebannt lauscht - auch wenn die CD lauter wenig bekannte Werke von zumeist noch lebenden Komponisten enthält. "Erst das 20. Jahrhundert bietet für die Posaune das eigentlich große Solorepertoire", begründet Belli seine Vorliebe für die Moderne, "und auch im Orchester spielt die Posaune erst seit Ende der Romantik eine ernst zu nehmende Rolle. Die Neue Musik gehört für mich daher zur Grundsubstanz meines Repertoires."
Belli spielt so exzellent, dass die "Neutöner" faszinieren. Es erklingen das Solo von Luciano Berio, das - entgegen seinem Namen - ein beeindruckendes Werk für Posaune und Orchester ist, ein Stück von Folke Rabe für Posaune solo, das der Komponist Basta genannt hat, die Ballade für Posaune und Klavier von Frank Martin, das klang- schöne Madrigal von Georges Delerue, sowie das Posaunenkonzert in C-Dur von Nino Rota, der insbesondere für seine Filmmusik berühmt wurde.
Die beiden die CD einrahmenden Werke für Posaune und Orchester spielt Belli gemeinsam mit den SWR Sinfonieorchester unter Sylvain Chambreling bzw. Pablo Heras Casado. Am Klavier ist die japanische Pianistin Eriko Takezawa zu hören, und beim Madrigal sekundiert dem jungen Musiker die Trombone Unit Hannover, ein Posaunen- oktett von Studierenden und Absolventen der dortigen Musik- hochschule. Dort hat auch Belli bei Professor Jonas Bylund studiert.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen