"There is perhaps no single or sextuple opus in the history of instrumental music which has achieved so much or achieved it so quietly", schrieb Donald Tovey in Cobbetts Cyclopaedia of Chamber Music über die sechs Streichquartette op. 20 von Joseph Haydn (1732 bis 1809). Diese Werke, nach der Titelseite eines der ersten Drucke gern Sonnenquartette genannt, sind ein gewichtiger Grund dafür, dass er bis heute als Vater des Streich- quartettes gilt. Zwar hatten zuvor auch schon andere Komponisten Werke für zwei Violinen, Viola und Violoncello geschrieben. Doch Haydn machte aus der einstigen Freiluft-Serenade jene "Unterhal- tung von vernünftigen Leuten", die schon Goethe rühmte, und die bis zum heutigen Tage das Publikum fasziniert. Haydn war der erste Kom- ponist, der auf die Idee kam, jedem der vier beteiligten Instrumente eine eigenständige musikalische Identität zu verleihen. Wie von Zau- berhand sind hier die Themen verwoben. Ideen werden entwickelt, weitergereicht, ausgetauscht.
The London Haydn Quartet hat sich der Pflege dieses reichen Erbes verschrieben. Catherine Manson, Michael Gurevich, James Boyd und Richard Lester spielen Haydns Musik mit berückender Musikalität, großem Engagement - und mit hinreißender Eleganz. Eine traumhaft schöne, rundum gelungene Aufnahme, die ich nur empfehlen kann.
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