Natascha Korsakowa entstammt einer Musikerdynastie. Sie ist die Ururgroßnichte von Nikolai Rimskij-Korsakow; ihre Mutter ist die griechische Pianistin Yolantha Miroshnikova, ihr Vater der 1991 verstorbene russische Geiger Andrej Korsakow.
Sie begann in Alter von fünf Jahren, selbst Violine zu spielen; Unterricht erteilte ihr zunächst ihr Großvater Boris Korsakow, eben- falls erfolgreich als Solist. Nun schreibt sie selbst ein weiteres Kapitel dieser Familiengeschichte; und das gar nicht ungeschickt.
So hat sie für Solo Musica eine sehr CD mit Opernparaphrasen einge- spielt - schöne, eingängige, teilweise auch virtuose Musik. Allerdings hat sie dafür Bearbeitungen ausgesucht, die wohl zu keinem Zeitpunkt die Funktion hatten, für die diese Gattung ursprünglich entstanden war. Denn vor der Erfindung von Schallplatte und Radio war es durchaus üblich, dass schon wenige Tage nach der Premiere einer neuen Oper die "Hits" im Druck erschienen, und vom begeisterten Publikum daheim gespielt wurden.
So hat sie für Solo Musica eine sehr CD mit Opernparaphrasen einge- spielt - schöne, eingängige, teilweise auch virtuose Musik. Allerdings hat sie dafür Bearbeitungen ausgesucht, die wohl zu keinem Zeitpunkt die Funktion hatten, für die diese Gattung ursprünglich entstanden war. Denn vor der Erfindung von Schallplatte und Radio war es durchaus üblich, dass schon wenige Tage nach der Premiere einer neuen Oper die "Hits" im Druck erschienen, und vom begeisterten Publikum daheim gespielt wurden.
Für die gehobene Hausmusik freilich sind die Stücke auf dieser CD wohl zu schwierig; sie sind offenkundig eher als "Virtuosenfutter" in der Tradition der Fantaisie brillante entstanden. Den Rahmen bilden zwei Werke, die sich mit Gershwins Oper Porgy and Bess auseinan- dersetzen. Der russische Geiger Igor Frolow, ein Schüler David Oistrachs, schuf eine Opern-Fantasie ganz im Stil des 19. Jahrhun- derts. Jascha Heifetz bleibt näher am Original, setzt aber dennoch stark auf geigerische Zirzensik. Natascha Korsakowa hat damit technisch keine Probleme; aber das jazzig-schmissige Spiel scheint ihr mehr Vergnügen zu bereiten.
Von Henri Vieuxtemps stammt eine Fantaisie brillante über Themen aus Verdis Oper Ernani. Antonio Bazzini - Schumann zählte den Geiger seinerzeit "gewiß zu den größten der Gegenwart" - kompo- nierte eine Fantasia über Themen aus Verdis La Traviata. Als Überraschung erweist sich zudem eine Fantasie über Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach aus der Feder von Franz Drdla, einem tschechischen Violinisten. Diese beiden ebenso charmanten wie raffinierten Werke sind für mich die Höhepunkte der CD. Außerordentlich amüsant ist aber auch eine Konzert-Transkription von Mario Castelnuovo-Tedesco, der Rossinis berühmte Figaro-Arie in einen Hexenritt quer durch die Musikgeschichte verwandelt.
Kira Ratner am Piano begleitet perfekt, die beiden Frauen spielen wie aus einem Atem. Wenn die Süddeutsche Zeitung das Spiel der Korsakowa allerdings als "sündhaft schönes Hörerlebnis" bejubelt, dann scheint diese Begeisterung wohl eher auf optischem Wege entstanden zu sein. Die Solistin trägt auf der Bühne ausschließlich Outfits von Laura Biagiotti und ist als "Testimonial" für dieses Modehaus tätig; auch ihre Homepage wimmelt von knackigen Fotos. Nun ist gutes Aussehen ja am Musikmarkt gewiss nicht hinderlich; allerdings würde man sich auch musikalisch über etwas mehr Pfeffer freuen.
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