„Wollte Gott zu den Menschen in Musik sprechen, so täte Er es mit den Werken Haydns; doch wenn Er selbst Musik hören wollte, würde Er sich für Boccherini ent- scheiden", schrieb ein französi- scher Musiker 1798.
Luigi Boccherini (1743 bis 1805), Cellist und Komponist, wirkte viele Jahre in Spanien. Er war composi- tor y virtuoso de cámara beim spanischen Infanten Don Luís Antonio de Borbón y Farnesio, wurde aber auch an anderen euro- päischen Höfen sehr geschätzt. So ernannte ihn Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der spätere König Friedrich Wilhelm II., 1786 zum compositeur de notre chambre. Der Preußenkönig spielte selbst ausgezeichnet Cello, und Boccherini schrieb Musik für ihn.
So sind unter den mehr als 460 Werken Boccherinis, die überliefert sind, mehr als 30 Sonaten für Cello und Basso continuo. Sechs davon, publiziert 1771 in London, hat der Cellovirtuose Alfredo Piatti hundert Jahre später für Cello und Klavier arrangiert. Sie werden auf dieser CD von zwei jungen Musikern vorgestellt.
Fjodor Amosow, Jahrgang 1988, hat seine Grundausbildung an der Gnessin-Musikschule und am Moskauer Konservatorium absolviert, und ist bereits seit einiger Zeit solistisch tätig. Er spielt mit schönem Ton, aber die schnellen Passagen neigen leider dazu, zu verwischen statt zu perlen. Das hat man schon besser gehört. Am Klavier beglei- tet ihn Jen-Ru Sun aus Taiwan - souverän, makellos; so wünscht man sich einen Kammermusik-Partner.
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