Jacques Pierre Joseph Rode (1774 bis 1830) war ein Schüler von Gio- vanni Battista Viotti, der wiederum als Begründer der legendären französischen Violintradition gilt. Rode war zunächst sehr erfolgreich als Virtuose, und hat sich auch als Violinpädagoge gemeinsam mit seinen Kollegen Pierre Baillot und Rodolphe Kreutzer große Verdien- ste erworben. Er zog auf seinen Konzertreisen durch ganz Europa, wirkte von 1800 bis 1803 als Violinsolist in der Privatkapelle Napoleons und von 1804 bis 1808 als Hofgeiger des russischen Zaren. Beethoven schrieb für ihn seine letzte Violinsonate in G-Dur op. 96. 1814 ließ er sich in Berlin nieder. Er heiratete und verkehrte unter anderem im Hause Mendelssohn, wo er ein gern gesehener Gast war. Fünf Jahre später ging er mit seiner Familie zurück nach Frank- reich.
Rode schuf etliche Werke für die Violine, darunter die 12 Etüden für Violine solo, die sich in seinem Nachlass fanden, und die technisch wie interpretatorisch höchste Ansprüche stellen. Seine Violinduos hingegen sind gehobene Hausmusik, mit vielen schönen Ideen und auch melodisch sehr reizvoll.
Es musiziert der junge Geiger Nicolas Koeckert. Er hat an der Musik- hochschule in Köln studiert, und zahlreiche internationale Preise gewonnen. So war er 2005 der erste deutsche Preisträger bei dem renommierten Internationalen Tschaikowski-Violinwettbewerb in Moskau überhaupt. Koeckert spielt mit schlankem, konzentrierten Ton. Die Etüden geben ihm Gelegenheit, ein Feuerwerk der Virtuosi- tät abzubrennen – wobei aber, um im Bild zu bleiben, nicht jede Rakete gleichermaßen zündet. Die Duette spielt er gemeinsam mit seinem Vater Rudolf Joachim Koeckert, der ebenfalls ein erfolg- reicher und sehr erfahrener Geiger ist. Es ist beeindruckend, wie die beiden Musiker diese „simplen“ Stücke durch Phrasierung, Bogen- strich, Klangfärbung etc. gestalten. Mit großer Sorgfalt machen sie so auch aus scheinbar einfachen Duetten ein Musikerlebnis. Das ist Professionalität.
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