Die Geige ist das Instrument des jungen Wolfgang Amadeus Mozart. Der Sechzehnjährige wurde 1772 vom Salzburger Erzbischof Collo- redo als Konzertmeister engagiert. Ein Blick auf diese Box macht deutlich, wie viele Werke er in den darauffolgenden Jahren für dieses Instrument schuf.
Doch nach seiner Paris-Reise 1777/78 wird aus diesem Schaf- fensstrom ein Rinnsal. Mozart hat die Geige an den Nagel gehängt. Er erkundete statt dessen lieber das Hammerklavier, das sein neues Medium wird. Der Grund dafür wird uns unbekannt bleiben; Mozarts Vater, der ein berühmter Geigen- lehrer war, mahnte den Sohn jedenfalls vergebens.
Julia Fischer hat gemeinsam mit dem Netherlands Chamber Orchestra unter Yakov Kreizberg sämtliche Violinkonzerte Mozarts nebst Sinfonia concertante, Adagio, Rondo und Concertone ein- gespielt. Die junge Solistin – Jahrgang 1983, seit 2006 lehrt sie als Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main – setzt ganz auf einen schlanken, konzentrierten Ton. Sie spielt Mozarts Violinkonzerte beinahe, als wären es Opernarien, und stellt die Virtuosität ganz in den Dienst der Melodie. Man hört ihr gern zu, denn sie absolviert selbst die schwierigsten Passagen mit spielerischer Leichtigkeit, und lässt ihre Guadagnini von 1742 singen. So schön kann Mozart sein.
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