„Un violiniste dont la taille égale à peu près celle de son archet“, schrieb der belgische Musikkritiker François-Joseph Fétis, „est venu se faire entendre après M. De Bériot, son maître, dans le 7e concerto de Rode. Cet enfant, dont le nom est Vieuxtemps, possède une sûreté, un aplomb, une justesse vraiment remarquables pour son âge: il est né musicien.“ Zu diesem Zeitpunkt war Henri Vieuxtemps (1820 bis 1881) gerade einmal zwölf Jahre alt.
Begeisterung löste der Geiger aus, wohin er auch kam – beim Publikum wie bei den Kollegen; in Kassel spielte er Louis Spohr vor, der ihn sehr lobte, und auch Paganini zeigte sich angetan. Schon als 20jähriger präsentierte Vieuxtemps in St. Petersburg mit großem Erfolg sein Violinkonzert Nr. 1. Sechs weitere folgten, dazu zahlreiche Werke für Violine und Klavier, Violine und Orchester oder Violine solo.
Doch die heimliche Liebe des Violinvirtuosen galt der Viola, für die er einige seiner schönsten Kompositionen schuf. Christian Euler und Paul Rivinius haben einige davon für diese CD ausgewählt. Die Sonate B-Dur op. 36 beispielsweise ist meiner Meinung nach eines der schönsten Werke dieser Gattung überhaupt. Und Euler zeigt, wie wundervoll das gesangliche Spiel, das so typisch für die französisch-belgische Violinschule ist, zur Bratsche passt.
Brillanz und Klangschönheit – in diesen Werken ist beides gefordert. Vieuxtemps hat generell sowohl den Bratschisten als auch den Pianisten mit dankbaren Partien bedacht; und so treten hier Euler und Rivinius oftmals in einen angeregten Dialog. Mit Leidenschaft und Sensibilität musizieren beide, und bringen so diese elegante Musik ausgezeichnet zur Geltung. Virtuosität und Kantilene sind hier bestens vereint. Unbedingt anhören, es lohnt sich!
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