Johann Sebastian Bach war der Meinung, dass „die wahre Musik der Ehre Gottes dienen und eine Erholung für die Seele sein sollte“. Beides vereinen die Kantaten, die Peter Harvey hier mit seinem 2008 gegründeten Magdalena Consort eingespielt hat.
Er folgt dabei der These von Joshua Rifkin, Bachs Kantaten seien ursprünglich nicht durch einen Chor, sondern lediglich durch einen Sänger pro Stimme vorgetragen worden. In diesem Falle sind dies Elin Manahan Thomas, Sopran, Daniel Taylor, Alto, James Gilchrist, Tenor, und Harvey selbst im Bass.
Dummerweise sind vier Solisten, bei allen individuellen Qualitäten, aber noch kein Ensemble. Und man fragt sich die ganze Zeit, wieso sie ausgerechnet Bach und warum diese drei Kantaten singen. Eine Antwort habe ich nicht herausgefunden, das wirkt alles etwas beliebig und ziellos.
Harvey reiht im Beiheft allerlei Überlegungen aneinander zu Bach, diverser Zahlenmystik und verdeckten Anspielungen, die sich im Text aufspüren lassen. Das ist ja wirklich nett; es gibt anderweitig in der Tat lange Aufsätze darüber. Aber es bleibt Spielerei, wenn es nicht dabei hilft, Bachs Musik mit Leben und vor allem mit Ausdruck zu füllen. Man höre im Vergleich dazu die Einspielungen mit Sigiswald Kuijken und seinem Ensemble La Petite Bande, mit ebenfalls solistisch besetzten Gesangsparts. Dazwischen liegen, leider, Welten. Schade.
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