Samstag, 28. November 2015

Die Ludwig Güttler Edition - Die Highlights des sächsischen Barock (Berlin Classics)

Ludwig Güttler, geboren 1943 in Sosa im Erzgebirge, ist nicht nur ein grandioser Trompetenvirtuose. Er ist zudem unermüdlich in seinem Enga- gement, wo er dieses erforderlich sieht – sei es beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, oder aber bei der Wiederentdeckung des Repertoires der berühmten Dresdner Hofkapelle. 
Güttler hat in Leipzig bei Armin Männnel studiert, und war dann zunächst beim Händel-Festspiel- orchester in Halle/Saale engagiert, später dann als Solotrompeter an der Dresdner Philharmonie. Er unterrichtete an der Musikhochschule in Dresden sowie beim alljährlichen Internationalen Musikseminar in Weimar. Sein besonderes „Steckenpferd“ ist die Musik des 18. Jahrhun- derts. Mit der hochgestimmten Piccolotrompete spielt er Partien, die seinerzeit für Clarinbläser geschrieben worden waren. Auch für das Corno da caccia hat Güttler gemeinsam mit dem Leipziger Instrumentenbauer Friedbert Syhre eine Alternative geschaffen, die modernen Spielkomfort bietet; im Original soll das Corno da caccia allerdings obertonreicher geklungen haben. 
1985 gründete Ludwig Güttler das Ensemble Virtuosi Saxoniae, in dem vor allem Mitglieder der Dresdner Staatskapelle musizieren. Mit diesem Kammerorchester pflegt der Trompeter seitdem die europäische Musik- kultur des 18. Jahrhunderts, wie sie sich im Repertoire der sächsischen Hofkapelle widerspiegelt. Dabei hat er viele Werke wieder zugänglich gemacht, die in Vergessenheit geraten waren. 
Zum 30jährigen Bestehen dieses renommierten Ensembles hat Berlin Classics nun eine umfangreiche Edition zum günstigen Preis heraus- gebracht. Sie versammelt auf 25 CD alle wesentlichen Aufnahmen der Virtuosi Saxoniae, die in den Jahren nach 1990 enstanden sind. So erklingen die Brandenburgischen Konzerte und die Orchestersuiten von Bach, dazu eine Auswahl an Kantaten, die Johannes-Passion und natürlich das Weihnachtsoratorium. Dazu gib es geistliche Musik, beispielsweise von Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen oder Jan Dismas Zelenka, sowie eine Vielzahl origineller Konzerte aus dem Umfeld des Dresdner Hofes. 
Die Liste der Mitwirkenden ist lang und ausgesprochen illuster; sie reicht von Dagmar Schellenberger bis zu Christiane Oelze, und von Olaf Bär bis hin zu Peter Schreier, von Andreas Lorenz, Oboe, über Eckart Haupt, Flöte, bis hin zu Güttlers langjährigem Wegbegleiter Friedrich Kircheis an Orgel und Cembalo, und von den Hallenser Madrigalisten bis zum Concentus Vocalis Wien. 

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