Den sogenannten Encores widmete Mark Schumann seine Debüt-CD bei Genuin. Gemeinsam mit dem Pianisten Martin Klett hat der Cellist eine Auswahl jener kurzen Stücke eingespielt, die heute typischerweise als Zugaben nach einem Konzert erklingen.
Mit dieser Aufnahme zeigen die beiden Musiker, dass die kleinen Musikstücke deutlich mehr Potential haben: „In vielen kurzen Werken findet sich jedoch weit mehr, wenn man sich nur die Zeit nimmt, genauer hinzusehen, respektive zu hören. Manch schlicht Melodie entpuppt sich so in ihrer zwingenden Einfachheit als Brennglas, das den Blick für die Wahrheit und Schönheit des Seins schärft“, meint Mark Schumann. „In gleichem Maße erzählt auch manch virtuoser Cellospielertrick weit mehr, als es der Grad an sportlicher Betätigung auf dem Instrument vermuten lässt.“
Und so zeigen die beiden Musiker auf dieser CD, dass Ausdruck und Virtuosität durchaus kein Widerspruch sein müssen. Von Niccolò Paganini bis zu Carl Davidoff, von Joseph Haydn bis zu Gabriel Fauré und von Fritz Kreisler bis zu David Popper reicht das Programm, und vom elegischen Chopin-Nocturne bis zum rasanten spanischen Tanz.
Die Wahl des Titels ist keineswegs Zufall. Mark Schumann erzählt mit seinem Cellospiel in der Tat Kurzgeschichten. Dazu haben die beiden Musizierpartner jedes dieser kleinen Stücke mit großer Sorgfalt gearbeitet. So sind feinste Nuancen möglich. Nicht umsonst heißt es, das Violoncello sei das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten komme. Entstanden ist ein Album für Genießer, mit schön geführten Linien, faszinierenden Klangfarben, sehr viel Abwechslung, und gelegentlich auch einem charmanten Augenzwinkern. Meine Empfehlung!
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